Beschreibung
ab Klasse 11Friedrich Schillers Drama Maria Stuart ist das meist gespielte seiner Schauspiele. Das Stück, am 14. Juni 1800 uraufgeführt, wies zur Zeit der Entstehung eine enorme Aktualität auf, obwohl der im Drama behandelte Stoff bereits mehr als zwei Jahrhunderte zurücklag. Das Drama endet mit der Hinrichtung eines gekrönten Hauptes - genauer: mit dem Bericht, der Mauerschau des Grafen Leicester, der die Hinrichtung einer der beiden Protagonistinnen, Maria Stuart, mit anhören muss. Diese Darstellung, obwohl aus der Geschichte bekannt, erregte damals, nur wenige Jahre nach der Hinrichtung des französischen Königs Ludwigs XVI., das Publikum. Aber heute, im 21. Jahrhundert? Die Auseinandersetzung um die Hinrichtung eines Staatsoberhaupts scheint nur noch eine kleine historische Randnotiz zu sein vor dem Hintergrund der großen politischen Verbrechen, die von staatlichen Vertretern oder ihren wirtschaftlichen Hintermännern begangen worden sind. Obwohl das Stück eher Kammerspielcharakter hat, gewinnt es dennoch eine Aktualität für die moderne Gesellschaft und Politik, die schon bei Schiller angelegt ist, die aber erst heute in ihrer vollen Bedeutung wahrgenommen wird, nämlich zum einen die Abhängigkeit eines Politikers und Staatsführers von der Meinung der Volksmenge, zum anderen die Diskussion um die unterschiedliche Befähigung von Mann und Frau mit Blick auf politisches Durchsetzungsvermögen und Führungsverhalten.Die vorliegende Textausgabe enthält zahlreiche und vielfältige Materialien, die es ermöglichen, die Aktualität eines "Klassikers" zu thematisieren.
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