Beschreibung
Wohin mit dem Hass? Amira Ben Saoud und Manfred Gram sind der Meinung, dass Gewalt nicht die Lösung ist. Hass soll verdichtet werden - und zwar auf drei Zeilen und 17 Silben. Zu einem Haiku. Denn genau wie das japanische Haiku haben Verachtung, Hohn und Groll Tradition und verdienen poetische Behandlung. Die kleinen alltäglichen Ärgernisse haben in diesem Haiku-Band neben den großen Problemen der Menschheit gleichberechtigt Platz. In unterschiedliche Themengebiete unterteilt, führen sie vor, was und wie man hassen kann und soll. Vom veganen Esoteriker zum Kirchenfürst, vom Klapprad über Hipsterbärte bis hin zu Weihnachten - der Hass kennt keine Grenzen. Außer formale natürlich: fünf Silben in der ersten, sieben in der zweiten, und wieder fünf in der dritten Zeile.
Autorenportrait
Manfred Gram Geb. 1979, studierte in Wien Germanistik und Publizistik. Er arbeitet als Journalist für das Wirtschaftsmagazin FORMAT und The Gap. Amira Ben Saoud Geb. 1989, studierte in Wien Latein. Nein, nicht Lehramt. Sie ist fixes Redaktionsmitglied bei The Gap, schreibt aber auch manchmal fremd.
Leseprobe
Eure Texte sind einfacher gestrickt als die Mützen, die ihr tragt. Echt lustig, dein Text. Doch der größte Witz dabei bist immer noch du! Hinterm Gartenzaun klackern wütend Bartperlen vom Düringer Rol Barista, dein Schaum ist perfekt! Wo lernt man das? Ah, auf der Kunstuni. Paulo Coelho Steck doch die Weltseele in den "anus mundi"! In Granderwasser möcht ich dich gern ertränken, devitalisiert. Die Transe nervt mich. Sorry, mein Fehler, das ist Doris Golpashin.