Beschreibung
Die Welt, in der Sophie Reyer den kleinen Mann aus Salz ansiedelt, ist eine Traumwelt, voll von Figuren, die völlig neu phantasiert sind - doch seltsamerweise kennen wir sie irgendwie alle: das Beh und das Üte, die Frust- und die Freudenfresserchen, die Elfenfanten und die pinken Dinger und all die anderen, von denen der Mann aus Salz erzählt. Er lebt auf der Insel, wo es die Hauptfigur angeschwemmt hat. Über eine Fülle von Geschichten kommen sie sich näher, bis eine zarte Verbundenheit entsteht, die so weit geht, dass der Mann aus Salz - endlich - seine Erlösung findet. Für den Protagonisten fügen sich ab diesem Moment all die phantastischen Gebilde aus den Erzählungen des kleinen Mannes zu realen Bestandteilen seines außergewöhnlichen Daseins auf dieser seltsamen Insel mit ihren seltsamen Gestalten. Was unglaublich schien, existiert wirklich! - Und plötzlich, wie im echten Traum, ist er aus. Der Traum?
Autorenportrait
Sophie Reyer, geb. 1984 in Wien, lebt in Wien. Veröffentlichungen (u. a.): "Insektizid" (Roman, Leykam, Graz 2013), "skarabäen" (lyrik, Art & Science, Wien 2014), "Holzzeitstag" (Erzählung, Edition Taschenspiel, Wien 2014), "Nah-dran"-Förderpreis für das Kindertheaterstück "Anna und der Wulian".
Leseprobe
"Warum hast du denn das Licht nicht wieder unter den Glassturz getan?", wollte ich wissen. Das Gesicht des kleinen Mannes aus Salz verzog sich. "Du musst es mir nicht sagen", entgegnete ich rasch, aus Angst, er könnte wieder zu weinen beginnen und mir unter meinen Händen wegfließen. "Kein Licht ist so wie das andere", meinte er. "Und dieses Licht hatte ich eben lieb." Ich verstand nicht. "Wie kann man denn ein Licht lieben?" Der kleine Mann aus Salz lächelte wieder sein magisches Lächeln. "Man kann alles lieben."
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