Beschreibung
Die Lyrik von Gudrun Orlet ist durch einen Eigensinn geprägt, der sich weniger der Oberfläche des Zeitgeistes bedient, vielmehr schleppt Gudrun Orlet Brocken in sprachliches Siedlungsgebiet, unvermittelt filigran, dann kraftvoll, machmal archaisch. Ihre Lyrik mag ernst oder banal sein, melancholisch oder zuversichtlich, auch humorvoll, gleichgültig ist sie nie. Mit 'Die Verlorenheit ist noch grün' tritt Gudrun Orlet aus dem Schatten des Unversehrten und verweilt an Abbruchkanten, Abgründen und Deponien: Brechendes, Fallendes, Gefallenes und Moderndes. Sie scheut sich nicht von dem - dem Leben geschuldeten Brechungen - zu schreiben. Überraschend ist die dem Inhalt erwachsende Anmut, ähnlich dem Kintsugi - die goldene Naht des Gebrochenen.
Autorenportrait
Gudrun Orlet wurde 1966 in Deutschland geboren, seit 2006 lebt sie in der Schweiz, seit 2008 in Kilchberg. Sie hält sich nicht nur in der Lyrik im sprachlichen Grenzgebiet auf, auch in ihrer Tätigkeit «Grenzbereiche» sind Grenzgänge ihr Arbeitsalltag: Sterben, Verlust und Trauer. In ihren Sachbüchern thematisiert sie diesen Lebensbereich, zuletzt in ihrem aktuellsten Buch «Das Jetzt im Sterben - Begleitung bis zur Lebensgrenze».