Beschreibung
Gibt es eine materiale Ethik, die gleichwohl a priori ist in dem Sinne, daß ihre Sätze evident sind und durch Beobachtung und Induktion weder nachweisbar noch widerlegbar? Gibt es materiale ethische Intuitionen?Max SchelerDas Buch widmet sich der frühen phänomenologischen Ethik von Max Scheler und Edmund Husserl in ihrem Verhältnis zur philosophischen Tradition, vor allem zu Kant. Dabei rückt der Begriff des Apriori ins Zentrum, und es geht darum zu zeigen, wie hier das Apriori als ein sowohl materiales als auch als ein emotionales bestimmt wird. Mit diesem Konzept eines emotionalen materialen Apriori bietet Schelers Ethik eine Lösung für den seit Sokrates und Protagoras andauernden Streit zwischen einer Vernunftethik einerseits und einer Gefühlsethik andererseits. Bei der sich sodann aufdrängenden Frage, inwiefern Schelers Ethik als eine phänomenologische Metaethik zu verstehen ist, geht es vor allem um Schelers Bestimmung dessen, was das Gute sei, und um die Grundlegung, die in die Lage versetzt, auf diese Frage eine Antwort zu formulieren.
Inhalt
VorwortVorwort zur zweiten Auflage1. Einleitung: Leit-Frage und Grundlegung der Ethik 1.1 Von der Frage des Sokrates bis zur Leit-Frage der Ethik 1.2 Was ist das ethisch Gute? 1.3 Ethik und Moral 1.4 Der Anfang der Ethik: der Streit zwischen Protagoras und Sokrates 1.5 Ein Fall: Gefühl und Vernunft in der Ethik Kants 1.5.1 Die früheste Vernunftethik bei Kant 1.5.2 Die Ethik des moralischen Gefühls bei Kant 1.5.3 Die reine Vernunftethik bei Kant2. Kapitel I: Formales Apriori und materiales Apriori 2.1 Formal a priori bei Kant 2.1.1 Negatives und positives Verständnis des Begriffes a priori 2.1.2 Formal a priori in der Transzendentalphilosophie 2.2 Wesens-Apriori bei E. Husserl 2.2.1 Relation of ideas oder formal a priori? 2.2.2 "Die Wesensschau als genuine Methode der Erfassung des Apriori" 2.3 Material a priori bei Scheler 2.3.1 Das materiale Apriori im Gegensatz zum formalen Apriori 2.3.2 "Kopernikanische Revolution" oder die "ptolemäische Konterrevolution"? 2.3.3 Die Bolzano'sche Wendung bei Husserl und die Seinsart des idealen Gegenstandes 2.3.4 Wird die Konsequenz eines rein phänomenologischen Vorgehens unterbrochen? 2.4 Exkurs: Gibt es ein materiales Apriori? 2.4.1 Es gibt kein materiales Apriori: M. Schlicks Kritik an Husserl und Scheler 2.4.2 Synthetisches Apriori und die Funktionalisierung der Wesenseinsicht3. Kapitel II: Vernünftig a priori und emotionales Apriori 3.1 Vernünftig a priori bei Kant 3.1.1 Vernünftiges Prinzip a priori als Prinzip der Beurteilung der Sittlichkeit 3.1.2 Das "Faktum der Vernunft" als letzte Begründung der Ethik Kants 3.2 Intentionales Gefühl bei Husserl 3.2.1 Husserls Kritik an Kants Vernunft- a priori 3.2.2 Intentionales Gefühl und wertender Akt bei Husserl 3.3 Emotionales Apriori bei Scheler 3.3.1 Emotions- a priori als Grundlegung der Ethik bei Scheler 3.3.2 Intentionales Fühlen und Wertnehmung bei Scheler 3.3.3 Vernunft oder Fühlen: Die Grundlegung der phänomenologischen Ethik bei Husserl und Scheler 3.4 Wertapriori und Wertsein bei Scheler 3.4.1 Wertapriori als Urphänomen 3.4.2 Wertsein als "aktrelatives Sein"4. Ergebnis: Die phänomenologische Metaethik als die fundamentale Frage der materialen Wertethik Schelers 4.1 Die apriorische Rangordnung zwischen den nichtsittlichen Werten und die sittlichen Werte 4.2 Die Schichtung der emotionalen Sphäre und die Apriorität eines Ordo Amoris 4.3 Der materiale Apriorismus und die statische Begründung der phänomenologischen Meta-EthikSiglenverzeichnisLiteraturPersonenregisterSachregister
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