Beschreibung
"Ich bin mit dem Schreiben nicht nachgekommen, da hab ich mich ins Fluggerät gesetzt und bin losgeflogen." Dieses Motto ist dem Roman "Für den Herrscher aus Übersee" vorangestellt. Worauf durch den Paratext bereits proleptisch verwiesen wird, bildet die Grundthematik des Textes: die Flugfähigkeit als künstlerischer-schöpferischer Akt, speziell des Literarischen. Im Zuge dieser Arbeit über Teresa Präauers bisher kaum besprochenen, obwohl preisgekrönten Roman soll diese Thematik genauer untersucht werden. Dabei lohnt sich die Untersuchung hinsichtlich der literarischen Bildlichkeit gerade deshalb, da der Text trotz seines geringen Umfangs eine enorme poetische Dichte aufweist, deren Erschließung eine Bandbreite an Thematiken eröffnet, die ihresgleichen sucht. Präauer poetisiert die Welt, die Handlungen, den Kontext formuliert ein Kritiker und spricht damit vom Grundtenor des Textes, dessen poetische Faktur in dieser Arbeit aufgeschlüsselt werden soll. Es gilt dabei zu belegen, dass der Text über die eigene Darstellung und seinen Inhalt einen Diskurs eröffnet, der sich autoreferentiell auf die eigene Artifizialität bezieht. Die Arbeit befasst sich daher in der Hauptsache mit diesen impliziten Aussagen über Bedingungen und Möglichkeiten der künstlerischen und genuin literarischen Produktion, die einerseits mithilfe einer Gegenüberstellung, andererseits mit einer partiellen Verschmelzung der Motive des Fliegens und Schreibens unter Zuhilfenahme verschiedener Konzepte der Bildlichkeit entwickelt werden. Vor allem in Bezug auf die Reflexion von Kunst und Künstlerschaft schließt der "Herrscher aus Übersee" an die romantische Debatte an. Die Lektüre des Textes ergibt, dass wiederholt selbstreflexiv auf die eigene Bildlichkeit angespielt wird - dabei werden, so die erste These, die es zu beweisen gilt, zwei unterschiedliche Kunstansichten in den Diskurs mit einbezogen. Durch die Untersuchung der Bildlichkeitskonzepte im Text soll diese Masterarbeit schwerpunktmäßig die Frage behandeln, wie künstlerische Tätigkeit durch eine implizite textuelle Autoreferentialität reflektiert wird - das Ergebnis ist schließlich eine umfangreiche Zusammenfassung der Aussagen, die der Text bezugnehmend auf das spezifisch Bildliche und die Wahrnehmbarkeit von Schriftzeichen durch den literarischen Selbstbezug über Voraussetzungen literarischer Produktion trifft.
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