Beschreibung
Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts und verstärkt im Deutschen Kaiserreich war der völkische Nationalismus in der Rechten verankert und gewann während der Weimarer Republik sichtlich an politischer Relevanz. Das Handbuch beschreibt und analysiert das Aufkommen rechtspopulistischer Wissenschaftsfelder seit der Jahrhundertwende bis hin zur Radikalisierung, Nazifizierung und Mobilisierung von Wissenschaftlern für die Kriegs-, Umsiedlungs- und Vernichtungsabsichten in den Jahren bis 1944/45. Völkische Forschungsparadigmen wirkten auch danach in der Bundesrepublik weiter und können bis in die Gegenwart verfolgt werden. Die Neuauflage des Handbuchs nimmt die wissenschaftshistorische Herausforderung an und erschließt mit rund 150 neuen Lemmata und Neuüberarbeitungen bisherige Leerstellen. In über 300 Artikeln werden Forschungsprogramme, Institutionen, Personen, Zeitschriften, Ämter und Politikfelder präsentiert. Basierend auf neuen Archivrecherchen wird der Blick auf die Einbindung akademischer Experten in die ethnische Säuberung sowie auf die Vernichtungspolitik gelenkt. Einzelbiographien verdeutlichen ergänzend die Brüche und Kontinuitäten nach 1945. Wissenschaftlicher Beirat Mitchell Ash, Wien Marina Cattaruzza, Bern Christian Gerlach, Bern Hans Henning Hahn, Oldenburg FrankRutger Hausmann, Freiburg Jeffrey Herf, College Park Edouard Husson, Amiens Heidrun Kämper, Mannheim Piotr Madajczyk, Warschau Alena Miskova, Prag Jan Piskorski, Stettin Uwe Puschner, Berlin Paul Weindling, Oxford
Autorenportrait
Michael Fahlbusch, Universität Bern; Ingo Haar, Berlin; Alexander Pinwinkler, Universität Salzburg.