Ein Tipp von Sonja:
Eine harte Geschichte. Kurz zum Dreh- und Angelpunkt des Romans: In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember lernt Édouard auf der Straße Reda kennen. Sie verstehen sich gut, Édouard nimmt Reda mit nach Hause, sie haben Sex. Dann überrascht Édouard Reda beim Klauen und Reda gerät unter Druck. Die Situation kippt vollkommen, Reda würgt und vergewaltigt Édouard. Danach sagt Édouard: „Geh“, und Reda geht. Ich wiederhole: Eine harte Geschichte.
Der Protagonist ist nach einer schwierigen Jugend (beschrieben in dem Buch „Das Ende von Eddy“) in Paris angekommen. Aber die Großstadt ist nicht das gelobte Land. Auch hier muss sich Édouard wieder mit Gewalt und Vorurteilen auseinandersetzen. Was ist das Besondere an diesem Buch? Louis zeigt, wie prägend eine Gewalterfahrung sein kann, auch noch lange nach dem Ereignis. Louis schaut ganz genau hin, er reflektiert und versucht auch andere Sichtweisen einzubeziehen (z. B. lässt er seine Schwester sprechen). Édouard Louis versucht das Unaussprechliche in Worte zu fassen, um weiterleben zu können. Diese Geschichte ist von großer Kraft.
Wölfe - Wahre Geschichten
Figura, Michal/Mizielinska, Aleksandra/Mizielinski, Daniel
Konrad Kröterich und die Suche nach der allerschönsten Umarmung
Lavie, Oren