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Téa Obrehts Roman Herzland spielt in der amerikanischen Siedlerzeit. Nora und ihre Familie leben im Arizona Territorium, direkt an der Grenze zum bis dahin unergründeten Land. Ihre Farm leidet unter Dürre und politischen Machthabern und wird von Geistern bewohnt. Nachdem ihr Mann eines Morgens aufbricht um endlich an Wasser zu kommen, taucht er nicht wieder auf. Kurz darauf verschwinden auch ihre ältesten Söhne und Nora bleibt allein mit ihrer Angestellten Josie und ihrem jüngsten Sohn Toby zurück, der seit Kurzem auf der Suche nach einem Ungeheuer ist, dessen Spuren er in der Gegend meint entdeckt zu haben. Dann gibt es noch den Einwanderer Lurie, der, nachdem sein Vater gestorben ist, zunächst Mitglied einer Verbrechergruppe wird und sich dann auf der Flucht den Camel Corps anschließt. Alles ist irgendwie miteinander verwoben und entwickelt sich zu einem spannenden Rätsel um Zusammenhänge, Vergangenheit, Geheimnisse und Verbrechen. Herzland ist aufregend, gefühlvoll und wunderschön geschrieben. Die nahezu unberührte und bedrohliche Natur der amerikanischen Wildnis, die das Leben der Siedler*innen bestimmt wird bildreich und leidenschaftlich beschrieben. Das Mystische wird mit der Realität verbunden, ohne je komplett abzudriften. Ungewöhnliche Freundschaften entstehen, die zu mitreißenden Abenteuern führen. Herzland ist keine typische Westerngeschichte, sondern ein eindrucksvoller und außergewöhnlicher Roman, auf den es sich lohnt, sich einzulassen.