Leas Tipp:
Ein Buch, zu dem ich zu allererst wegen seines wunderschönen Covers gegriffen habe. Dann habe ich festgestellt, dass es der erste Band einer Fantasy-Reihe ist - perfekt, ich liebe Fantasy!
Dann habe ich erfahren, dass es sich bei James Marlon um einen viel besprochenen Autor mit interessanter Vita handelt (erster jamaikanischer Gewinner des Man-Booker-Prize) und I was sold! Buch gekauft! Auf den ersten Seiten dann Euphorie und Neugierde: Ein für Fantasy recht ungewöhnliches Setting (wir befinden uns irgendwo auf dem afrikanischen Kontinent) und ein unzuverlässiger Erzähler, der seine Geschichte rückblickend aus der Gefangenschaft heraus als "Geständnis" zu Papier bringen lässt - funktioniert für mich! Auch die Mythen und Sagenwelt Afrikas, auf die hier zum Teil zurückgegriffen wird, war eine erfrischende Abwechslung in einem manchmal doch recht formelhaften Genre.
Und trotzdem, nach ungefähr 100 Seiten war es vorbei mit der Euphorie. Mit den blutigen, recht detailreichen Gewaltszenen konnte ich leben, dass die Geschichte nur langsam Fahrt aufnimmt, ging auch noch klar - was mich am Ende wirklich gestört hat, war der Mangel an weiblichen Figuren und die permanente, mehr oder weniger subtile, Frauenfeindlichkeit. Die die der Charaktere und ihrer Welt war - mit Sicherheit nicht die des Autors. Trotzdem, wenn ich in einem Buch keinen, wirklich keinen einzigen Charakter auf die Dauer auch nur annähernd sympathisch finde, dann ist das nichts für mich. Ich haben das Buch dann an meinen Mann weitergegeben, der sich am originellen Schreibstil erfreut hat - und für den kann man dieses Buch sicherlich loben. Eine angenehme Lektüre wird es dadurch aber noch nicht.