Lesekind Henni vergibt 7 von 10 Daumen für „Mitternachtsstunde - Emily und die geheime Nachtpost“

lesekind_henni_kratochwil.jpgEin Streit mit der Mutter. Wer kennt es nicht? Aber wegen so einem Grund streitet sich bestimmt niemand mit seiner Mutter. Emilys Mutter ist nämlich „Künstlerin“. Heißt, sie holt irgendeinen Müll aus einer Mülltonne, um damit bescheuerte „Skulpturen“ herzustellen. Und als Emily ihr das letzte Mal dabei geholfen hatte, hatte einer von Emilys Mitschülern, Billy, sie beobachtet, und behauptet, sie würde in einer Mülltonne leben. Daraufhin haben sich Emily und ihre Mutter gestritten. Tja, und ihre Mutter hatte beim Streiten so etwas Bestimmtes an sich, was Emily zur Weißglut bringt. Also ist Emily so dermaßen ausgerastet, dass sie von ihrem Vater Zimmerarrest bekommen hat. Am nächsten Tag ist Emilys Mutter weg. Ihr Vater erzählt ihr, dass es sich um einen „Familiennotfall“ handelte. Am nächsten Tag ist auch ihr Vater verschwunden. Also geht Emily nicht zur Schule. Aber als nach zwei Tagen die Schulsekretärin und eine Frau vom Jugendschutz kommen, haut sie ab.

Sie beschließt, zum Postamt, wo ihr Vater arbeitet, zu fahren. Aber als sie in den Bus steigen will, wird sie von einem komischen bärenartigen Mann verfolgt. Als sie endlich in der Poststelle ankommt, ist dort einiges anders als erwartet. Die ganzen Angestellten gehen nachts auf Tour, auf seltsamen fliegenden Fahrrädern. Doch dann wird Emily entdeckt, und landet im Büro der Chefin. Die ist aber erstaunlich nett, und beantwortet alle ihre Fragen. Sie erzählt, dass es zwei Völker gibt: das Nachtvolk und das Tagvolk. Im 18. Jahrhundert ging die Magie des Nachtvolkes langsam zur Neige, doch die Wesen des Nachtvolkes brauchen Magie, um zu überleben. Doch die Beschützer des Nachtvolkes, die Älteren Mächte eine Vereinbarung mit Königin Viktoria, und haben einen Apparat erfunden, damit das Nachtvolk weiterleben konnte. Dieser Apparat steckt seitdem im großen Uhrenturm Big Ben. Heißt, in der Nachtwelt bleibt es immer das Jahr 1859.

Emily macht sich auf Weg, um ihre Eltern zu finden, denn sie hatte die Vermutung, dass das mit dem „Familiennotfall“ nur Quatsch war. Also befindet sie sich in der Nachtwelt. Und dort gibt es eine Menge komische Gestalten. Wer Emily aber immer wieder auffällt, ist ein Bär. Der Bär, der sie verfolgt hatte. Zum Glück lernt Emily einen Nachtwächter namens Tarquin kennen. Gemeinsam besuchen sie eine große Bibliothek, um ein weises Geschöpf zu treffen. Dieses Geschöpf trägt ein langes Gewand, und IST quasi die Bibliothek. Sie erzählte ihnen, dass die Menschen in der Steinzeit als Erstes angefangen haben, Musik zu machen. Daraus entstand ein großes Wesen namens Musik. Als Zweites fingen die Menschen damit an, ihre Höhlenwände anzumalen. Daraus entstand ein großes Wesen namens Kunst. Als drittes fingen die Leute damit an, zu sprechen. Daraus wurde ein großes Wesen namens Sprache. Das sind drei Schwestern, die Ersten des Nachtvolkes. Die Bibliothek ist die jüngste der dreien, Sprache. Kunst ist bereits gestorben, aber die anderen leben noch. Allerdings muss Musik regelmäßig Musik hören, und Sprache muss immer lesen, damit sie weiterleben können. Doch Musik möchte in die Tagwelt, um neue Musik zu hören. Emily muss also sie stoppen, um die Nachwelt zu retten.

Ich finde das Ende ein wenig verwirrend, und auch das dass mit dem Bären so eine kleine Nebengeschichte ist. Ich vergebe 7 von 10 grünen Daumen, und würde das Buch für Kinder ab 10 Jahren empfehlen.

Mitternachtsstunde 1
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783551521170
Kategorie: Lesekinder

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