Wieso gibt es den Begriff Frauenliteratur? Und was soll er eigentlich beschreiben? Weshalb gibt es im Gegensatz dazu den Ausdruck Männerliteratur nicht? Gibt es mittlerweile Gleichberechtigung in der Literaturbranche oder werden sogar momentan mehr FLINTA* als Männer verlegt, wie einige Stimmen sagen würden? Nicole Seifert gibt Antworten und ergründet dabei die Literaturwelt. Ich war erst etwas skeptisch, hatte Angst, dass "Frauen Literatur" binäre Geschlechtervorstellungen vermittelt. Doch schon auf der aller-
ersten Seite war ich hin und weg von der Idee, der Autorin und dem Buch. Und tatsächlich hat sich meine Begeisterung mit jedem Kapitel weiter gesteigert. Mit jedem Absatz dachte ich mir: "Ja, that's the point! Danke, dass es endlich eine Person auf den Punkt bringt! Danke, dass es eine Person ausspricht." Nicole Seifert liefert einen so guten, klugen, wichtigen Beitrag zur Literaturdebatte, ob Geschlecht bei der Lektüreauswahl eine Rolle spielen sollte.
Alle Lehrkräfte, alle Kunstschaffenden und der ganze Rest sollten dieses Buch lesen, dass endlich mehr Bewusstsein aufkommt, Bewusstsein, dass wir gesellschaftlich eben immer noch nicht weit sind. Und dass sich das verdammt nochmal grundlegend ändern muss! Weil wir alle so viel verpassen, wenn wir ständig nur die Bücher alter, weißer cis Menners lesen.