Beschreibung
Im zweiten Band von November 1918 richtet sich Döblins kritischer Blick auf die wichtigsten politischen Protagonisten der unmittelbaren Nachkriegszeit: auf die reaktionäre Oberste Heerleitung, auf den Spartakusbund mit Karl Liebknecht an der Spitze, vor allem aber auf den Rat der Volksbeauftragten unter Führung von Friedrich Ebert. Der Sozialdemokrat erscheint aus Döblins Sicht als großer Verräter an der Revolution, weil er sich mit den Repräsentanten der alten Ordnung einlässt. Im Grunde aber ist es das deutsche Volk selbst, das alle Hoffnungen auf einen Neuanfang verspielt.
Autorenportrait
Alfred Döblin wurde am 10. August 1878 in Stettin an der Oder geboren. Nach dem Studium der Medizin arbeitete er fünf Jahre lang als Assistenzarzt in verschiedenen Kliniken und eröffnete 1911 in Berlin eine eigene Praxis als Kassenarzt. Nach ersten Veröffentlichungen in der expressionistischen Zeitschrift »Der Sturm« und einem Novellenband im Verlag Georg Müller erschien Döblins erster großer Roman »Die drei Sprünge des Wang-lun« im Jahr 1916 bei S. Fischer. Sein größter internationaler Erfolg war der 1929 ebenfalls bei S. Fischer publizierte Roman »Berlin Alexanderplatz«. 1933 flüchtete Döblin vor dem Nationalsozialismus nach Zürich. Die meiste Zeit seiner Jahre im Exil verbrachte er in Frankreich und den USA. Aus dem Exil zurückgekehrt, lebte Döblin zunächst wieder in Deutschland, zog dann aber 1953 mit seiner Familie nach Paris. Alfred Döblin starb am 26. Juni 1957.