Beschreibung
Manche meinen, Gedichte wären überhaupt ein Luxus, und gäbe es so etwas wie einen notwendigen Luxus, dann hätten sie sogar Recht. Luxus hat unter moralischen Menschen deshalb keinen guten Ruf, weil er den Lebensnotwendigkeiten Hohn spricht. Stephan Eibel nennt seine Gedichte luxusgedichte - das ist eine Ironie, denn seine Gedichte sind gar kein Luxus: Sie sprechen von Alltagsdingen, zum Beispiel davon, wie der moderne Mensch sich hochpuscht, um alles gut, alles super zu finden. Die Litanei der Zufriedenheit findet ihr lyrisches, luxusgedichtmäßiges Ende im Ankauf eines Stricks, der vor allem reißfest ist. Stefan Eibels luxusgedichte halten die Melancholie im relativen Luxusleben fest; sie sprechen vom Preis, den der Luxus kostet. Eibels Kulturkritik ist sachlich, elegant im understatement, aber rau in der Form der Aussage.
Autorenportrait
Stephan Eibel Erzberg, geb. 1953 in Eisenerz, lebt seit 1972 in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Die geplante Krankheit, Lehr-haft, Schwester, problem No. 6, In Österreich weltbekannt, Luxusgedichte (Deuticke, 1995) und Theaterstücke. 2000 ist Bei den Fischers / Bei den anderen Fischers im Deuticke Verlag erschienen.
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