Beschreibung
Seit dem Tod seiner Frau lebt Antonio José Bolívar Proaño allein in einer Hütte im Regenwald des Amazonas. Zweimal im Jahr steht der Alte am Bootssteg der winzigen Siedlung El Idilio und erwartet die Ankunft seines Freundes Rubicundo Loachamín, der ihn mit neuen Liebesromanen versorgt. Traurig sollen sie sein, mit viel Liebeskummer, aber auch ein Happy End haben. Lesend vertreibt Antonio sich die Zeit im Dschungel, den er dank seiner Freundschaft mit den Shuar wie kein anderer kennt. Als eines Tages die schrecklich zugerichtete Leiche eines Engländers aufgefunden wird, begreift nur Antonio, dass nicht die Ureinwohner den Mann getötet haben, sondern ein Ozelotweibchen, dessen Junge er umgebracht hat. Um weitere Opfer zu verhindern, zwingt man Antonio, Jagd auf das Tier zu machen. Ein dramatischer Kampf zwischen Mensch und Natur beginnt.
Leseprobe
'Die Augen des Alten begannen zu leuchten. Liebesgeschichten? Der Zahnarzt nickte. Antonio José Bolívar Proaño las Liebesromane, und der Zahnarzt versorgte ihn bei jedem seiner Besuche mit Lesestoff. Sind sie traurig?, fragte der Alte. Man heult Rotz und Wasser, versicherte der Zahnarzt. Mit Leuten, die sich aufrichtig lieben? So wie noch nie jemand geliebt hat. Leiden sie sehr? Ich konnte es kaum ertragen, antwortete der Zahnarzt.'
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