Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll die Kurzgeschichte Borcherts "Die drei dunklen Könige", die die Familiensituation im Nachkriegsdeutschland sowie die Kriegsheimkehrerthematik behandelt, hinsichtlich ihrer Wirkung auf den Rezipienten untersucht werden. Da die Wirkung eines Textes sich bei verschiedenen Rezipienten grundlegend unterscheiden kann, wird der Fokus der Untersuchung auf die Anlage, die der Autor schafft, gesetzt. Für die deutsche Bevölkerung ändert sich nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Reiches die politische, gesellschaftliche und kulturelle Situation. Die Niederlage Deutschlands wird als Endpunkt gesehen, sie bietet eine Chance für einen politischen und gesellschaftlichen Neubeginn, doch besonders in dem kulturellen Auftrag gestaltet sich dieser plötzliche Neuanfang aufgrund der braun gefärbten Literatur als schwierig. Die Menschen verlangten etwas Neues. Literatur soll eine Antwort auf individuelle und kollektive Lebensfragen geben. Doch die Deutschen sind geprägt von Angst und Unsicherheit und wissen nicht, wie sie den Krieg literarisch verarbeiten konnten. Aufgrund dessen ist es sehr hilfreich, dass junge Autoren wie Wolfgang Borchert sich mutig und entschlossen den Sorgen, Ängsten und Problemen der Gesellschaft stellen. Verantwortungsbewusst zeigt die Literatur der jungen Autoren die Realität auf und trifft somit den Zeitgeist der Bevölkerung. Diese Literatur soll nicht nur Einblicke und Impulse geben, sondern Gefühle und Gedanken hervorrufen, welche den Leser zu einem aktiven Auseinandersetzungsprozess auffordern. Gesellschaftskritisch und politisch engagiert wollen die jungen Autoren mit ihren Werken Motivation zur Veränderung bieten und kritische Stellungnahmen provozieren. Doch um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer emotionalen Anteilnahme seitens der Leserschaft.