Beschreibung
In den politisch, gesellschaftlich und kirchlich turbulenten Jahren zwischen 1888 und 1918 organisierte sich die Gemeinschaftsbewegung. Der Schritt in die Moderne nahm Elemente der eigentlich abgelehnten Französischen Revolution auf: Sie gestaltete Freiheit vom Staat und in der Kirche, lebte Gleichheit durch die Beteiligung von Laien und entwickelte Strukturen, die von Brüderlichkeit geprägt waren.Der Aufbruch zu einer Art "Kerngemeinde" war nachhaltig von internationalen Einflüssen geprägt, und er erfolgte im nationalkirchlichen Kontext. Diese Spannung führte zu nationaler Abgrenzung und ökumenischer Distanz. Dies verdrängte in den Selbstdarstellungen zukunftsweisende theologische und praktische Ansätze. Genau um diese geht es in der vorliegenden Studie. Sie wirft die Frage auf, ob die Gemeinschaftsbewegung nicht in mehrfacher Hinsicht "der Zeit voraus" war.
Autorenportrait
Karl Heinz Voigt, Jahrgang 1934, ist Pastor i. R. in der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Er studierte in Frankfurt/M. und Mainz. Außer seinen Pastoraten in Hamburg, Bremen und Kiel war er von 1963 bis 1968 Hauptgeschäftsführer der Diakonischen Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Kirchen in Deutschland, von 1984 bis 1993 Superintendent in Berlin, dort Vorsitzender des Ökumenischen Rates. Ab 1990 Ökumenebeauftragter der EmK. 2007 erhielt er für seine umfangreichen Forschungen als zweiter Europäer den Distinguished Service Award der Historischen Kommission der weltweiten United Methodist Church. Jahrzehnte war Voigt Mitglied der Historischen Kommission des Europäischen Rates Methodistischer Kirchen und des Beirats der Freikirchenforschung.Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen ist besonders das Übersichtswerk Freikirchen in Deutschland (19. und 20. Jahrhundert) in der Reihe "Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen", Leipzig 2004, zu nennen.
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