Beschreibung
Hoffnung kann ein entscheidendes Moment der Heilung sein. Jerome Groopman, der als Therapeut jahrzehntelang mit schwer kranken Menschen zu tun hatte, entwickelte ein Konzept, in dem die Fähigkeit, zu hoffen im Kampf mit der Krankheit konsequent genutzt werden kann. Erinnerungen, soziale Bindungen, der Glaube a" all dies sind Einflussfaktoren, die die Immunantwort des Menschen entscheidend beeinflussen. Diese Erkenntnis bedeutet mehr Verantwortung als den meisten Behandlern bewusst ist; denn es hängt entscheidend von ihren Äußerungen und Botschaften ab, ob der Patient genügend Hoffnung aufbringen kann, um sich der Krankheit zu stellen. Groopman zeigt dabei, dass medizinische Wahrheiten nicht übertüncht werden müssen, um durch das Prinzip Hoffnung die Körperabwehr zu mobilisieren.
Autorenportrait
Jerome Groopman ist Arzt und Professor an der Harvard Medical School. Als Therapeut blickt er auf eine mehr als 30-jährige Erfahrung in der Behandlung von Krebs- und AIDS-Patienten zurück. Dies ist sein drittes Buch. Die beiden vorherigen erfreuen sich in den USA einer breiten Leserschaft und dienten als Vorlage für eine Fernsehserie. Groopman lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Brookline/Massachusetts.
Leseprobe
SIND UNSERE KINDER NICHT UNSERE GRÖSSTE HOFFNUNG? Pandora, die erste Sterbliche, bekam von Zeus eine Büchse geschenkt, die sie nicht öffnen durfte. Die Büchse enthielt alle menschlichen Übel und alle Segnungen. Aber die Versuchung war stärker als der Wille, und so öffnete Pandora den Deckel der Büchse. Blitzschnell verbreiteten sich alle Übel in der Welt, und die Segnungen verflüchtigten sich auf Nimmerwiedersehen - bis auf eine: die Hoffnung. Ohne Hoffnung hätten die Menschen nicht überleben können. EINLEITUNG 1 KRANKHEIT IST KEINE STRAFE 2 FALSCHE UND WAHRE HOFFNUNG 3 DAS RECHT AUF HOFFNUNG 4 SCHRITT FÜR SCHRITT 5 HOFFNUNG BIS ÜBER DEN TOD HINAUS 6 EIN AUSWEG AUS DEM LABYRINTH DER SCHMERZEN 7 DIE VERBINDUNG VON KÖRPER UND GEIST 8 EINE BIOLOGIE DER HOFFNUNG Schluss Dank Anmerkungen EINLEITUNG Warum bleiben manche Menschen bei einer schweren Krankheit voller Hoffnung und andere nicht? Kann Hoffnung tatsächlich den Verlauf einer Krankheit günstig beeinflussen und den Betroffenen hindurchhelfen? Nach Antworten darauf suchte ich in den Lebensgeschichten verschiedener außergewöhnlicher Patienten, die ich in den vergangenen dreißig Jahren behandelt habe. Sie führten mich auf eine Entdeckungsreise von der Hoffnungslosigkeit bis zu einem Punkt, wo die Hoffnung überwog. Unterwegs lernte ich zwischen falscher und begründeter oder wahrer Hoffnung unterscheiden, und ich beschreibe, wie ich bisweilen so dumm war, die falsche Hoffnung für gerechtfertigt zu halten. Es gab aber auch den Fall, dass Patienten ihr Recht auf Hoffnung verteidigten und ich irrtümlich glaubte, sie hätten dazu keinen Grund. Denn sie gaben auch dann die Hoffnung nicht auf, als ich keine mehr hatte, und überlebten. Eine tief gläubige Frau machte mir klar, dass selbst dann, wenn es für den Körper keine Hoffnung mehr gibt, noch immer Hoffnung für die Seele besteht. Jeder Kranke hat mir die Augen für eine andere Dimension der Hoffnung geöffnet. Hoffnung ist eine unserer zentralen Emotionen, aber wenn wir sie definieren sollen, sind wir oft ratlos. Viele von uns verwechseln Hoffnung mit Optimismus, der allgemeinen Überzeugung, dass schon 'alles gut gehen wird'. Hoffnung ist jedoch etwas anderes als Optimismus. Hoffnung wird nicht dadurch geweckt, dass wir uns an die Empfehlung halten, 'positiv zu denken', oder dass uns die Zukunft in rosigen Farben ausgemalt wird. Im Gegensatz zum Optimismus wurzelt Hoffnung in einer ungetrübten Sicht der Dinge. Es gibt zwar keine allgemeine Definition der Hoffnung, aber ich glaube doch, eine gefunden zu haben, die das widerspiegelt, was mich meine Patienten gelehrt haben. Hoffnung ist das ermutigende Gefühl, das sich einstellt, wenn wir vor unserem inneren Auge den Weg in eine bessere Zukunft sehen. Aber Hoffnung weiß auch um die Hindernisse und tiefen Abgründe auf diesem Weg. Wahre Hoffnung lässt keinen Raum für Selbsttäuschung. Die klaren Augen der Hoffnung geben uns den Mut, uns den widrigen Umständen zu stellen, und die Kraft, sie zu überwinden. Bei all meinen Patienten fiel die Hoffnung, die wahre Hoffnung, ebenso stark ins Gewicht wie jedes von mir verschriebene Medikament und jede von mir durchgeführte Behandlung. Das habe ich allerdings erst ab der Mitte meiner beruflichen Laufbahn gemerkt. Während des Medizinstudiums - bei den Vorlesungen und in der klinischen Praxis - betrachteten wir Patienten noch als faszinierende Puzzles. Eine Diagnose zu stellen und die optimale Therapie auszutüfteln war im Wesentlichen Detektivarbeit. Wir durchforsteten die Lebensgeschichten der Patienten nach Anhaltspunkten. Familiärer Hintergrund, Erfahrungen am Arbeitsplatz, Reisen, persönliche Gewohnheiten und zwischenmenschliche Beziehungen, all das gab uns Hinweise zur Lösung des Rätsels 'Krankheit'. Die Familiengeschichte lieferte Informationen, inwiefern ererbte Gene bei einem Patienten die Neigung zu der einen oder anderen Gesundheitsstörung begünsti ...
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Goldmann Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkter Str. 28
DE 81673 München