Die Inseln des Ruhms 1

Die Wissende

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442267606
Sprache: Deutsch
Umfang: 480 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 18.3 x 12.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das perfekte Lesevergnügen für alle, die abenteuerliche und romantische Fantasy mögen! Von Geburt an ist die Söldnerin Blaze dazu verdammt, rastlos zwischen den Inseln des Ruhms hin und her zu reisen. Für eine Heimat würde sie fast alles tun, und nun hat sich ihre Sehnsucht beinahe erfüllt. Sie muss nur noch eine junge Sklavin an ihre Auftraggeber ausliefern. Doch da geschieht etwas, womit niemand rechnete. Die junge Frau lehrt Blaze, dass Freundschaft mehr wert ist als ein Zuhause. Gerade rechtzeitig, denn nur gemeinsam können sie dem dunklen Magier entgegentreten, der die Inseln des Ruhms zu vernichten droht …

Autorenportrait

Die Australierin Glenda Larke lebt in Malaysia, wo sie ihre zwei größten Wünsche verwirklicht: das Verfassen von Fantasy-Romanen und der Vogelwelt des Regenwalds zu lauschen. Sie hat auch bereits in Tunesien und Österreich gelebt. In jeder freien Minute beobachtet sie Vögel.

Leseprobe

Also, Ihr m?chtet wissen, wie es damals auf den Ruhmesinseln zuging, ja? In der Zeit vor dem Gro?n Wandel, in den Jahren, bevor ihr Kellen auf uns aufmerksam geworden seid - und wir herausfanden, dass unsere Inseln nicht die einzigen im Ozean waren. Das war vielleicht ein Schock, kann ich Euch sagen! Aber das wisst Ihr ja. H?ren wollt Ihr jetzt etwas ganz anderes. Etwas ?ber unser Leben, ja? Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Ihr da mit mir wirklich die Richtige habt; ich war eigentlich immer eher jemand, die entweder nachgedacht oder gehandelt hat, aber mit Reden habe ich nie viel zeit vergeudet. Andererseits kannte ich die Inseln damals tats?lich fast in- und auswendig, und selbst jetzt erinnere ich mich an das meiste davon besser als an das, was gestern geschehen ist. Noch bevor ich f?nfundzwanzig war, war ich mindestens einmal in allen Inselreichen gewesen, abgesehen von den Dunstigen nat?rlich, die es damals nicht gegeben hat. Und doch f?t es mir schwer, den richtigen Anfang zu finden. Die Inselreiche haben sich damals noch viel mehr voneinander unterschieden als jetzt, m?sst Ihr wissen: Sie alle hatten ganz eigene Umgangsformen und Verhaltensweisen, hatten auch einen anderen Blick auf das Leben. Die Leute, die auf den einzelnen Inselgruppen lebten, unterschieden sich sehr voneinander. Nach dem Gro?n Wandel herrschte mehr Gleichf?rmigkeit; nach Ankunft der Kellen sind die Unterschiede noch weiter verblasst. Vielleicht sollte ich mit den Wahrer-Inseln beginnen, denn sie waren der Mittelpunkt von allem. Ich ziehe es jedoch vor, mit einem Ort anzufangen, der gar kein richtiges Inselreich war: Gorthen-Nehrung. Genau genommen handelte es sich nicht einmal um eine richtige Insel. Sicher, es dauerte einige Tage, bis man der L?e nach an ihr entlanggesegelt war, aber ihre Breite war kaum der Rede wert; zu Fu?hatte man sie in weniger als einem Tag durchquert. An der Nordk?ste befand sich eine kleine Erh?hung, aber die Klippen ?berragten kaum den Hauptmast Eures Segelschiffs. Der Rest bestand aus nichts anderem als wei?m Sand: Stellt Euch einen silbrigen Sandaal vor, lang und d?nn mit einer kleinen Schuppe auf dem R?cken, dann habt Ihr Gorthen-Nehrung. Nicht gerade ein Ort, von dem man glaubt, dass dort wichtige Dinge geschehen k?nnten; und doch, wenn ich Euch erz?e, was sich dort zugetragen hat, erfahrt Ihr nicht nur, wie die Ruhmesinseln vor dem Gro?n Wandel waren, Euch wird dieser Wandel auch verst?lich werden. Die Samen wurden n?ich in der Nehrung gelegt, auch wenn niemand von denen, die das Pflanzen ?bernahmen, etwas davon geahnt haben! Nicht zuletzt werdet Ihr durch diese Geschichte erfahren, wie es damals war, als Frau und Halbblut zu leben. Und das ist im Grunde das, was Ihr wirklich wissen wollt, nicht wahr? Schaut mich nicht so ?berrascht an! Ich bin zwar vielleicht nicht so gebildet wie Ihr, aber ich lebe lange genug auf dieser Welt, um auch das zu h?ren, was unausgesprochen bleibt. Ich wei? was Euch interessiert. Ihr verseht es vielleicht mit einem witzigen Namen und bezeichnet es als Wissenschaft, oder wie war das noch? Ethnographie? Wenn Ihr es aber auf ein normales Ma?herunterbrecht, geht es eigentlich nur um Leute und Orte ^ Leute wie mich, und Orte wie Gorthen-Nehrung. Die Nehrung z?te zu den S?dinseln und war ein M?llhaufen, sowohl f?r unerw?nschten menschlichen Abfall als auch f?r den Bodensatz der Menschheit. Eine Kloake, in die die Ruhmesinseln ihre lebenden Abw?er leiteten: Kranke, Verbrecher, Wahnsinnige, Mischlinge, B?rgerrechtslose. Ohne Menschen w? Gorthen-Nehrung einfach nur ein wenig einladender Sandfinger unter der unbarmherzigen s?dlichen Sonne gewesen; mit ihnen war es eine stinkende Inselh?lle. Nach meinem ersten Aufenthalt auf der Insel habe ich mir geschworen, niemals mehr dorthin zur?ckzukehren. Zu dem Zeitpunkt, als sich die Dinge ereigneten, von denen ich erz?en will, war ich das dritte Mal da und nahm mir das Gleiche vor, w?end ich zugleich die schiere Widernat?rlichkeit de