Der Pandora-Pakt

Roman

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442373345
Sprache: Deutsch
Umfang: 574 S.
Format (T/L/B): 5 x 20.9 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Hier ruht die letzte Hoffnung der Menschheit! Seit zweitausend Jahren weiß niemand, wo Alexander der Große begraben liegt - und welches Mysterium bei seinen Gebeinen ruht! Ex-Geheimagent Cotton Malone im Duell mit einer übermächtigen Gegnerin: Irina Zovastina, die Führerin der zentralasiatischen Föderation, greift nach der Weltherrschaft - und ist bereit, dafür ein beeindruckendes Arsenal biologischer Waffen einzusetzen. In einem atemlosen Wettlauf gegen die Zeit sucht Cotton Malone das geheime Grabmal Alexanders und das darin enthaltene Wunder: ein uraltes Heilmittel, das jede Epidemie besiegen kann .

Autorenportrait

Steve Berry war viele Jahre als erfolgreicher Anwalt tätig, bevor er seine Leidenschaft für das Schreiben entdeckte. Mit jedem seiner hochspannenden Thriller stürmt er in den USA die Spitzenplätze der Bestselleliste. Steve Berry lebt mit Frau und Tochter in Camden County, Georgia.

Leseprobe

Babylon Mai 323 v. Chr. Alexander von Makedonien hatte am Vortag beschlossen, den Mann höchstpersönlich hinzurichten. Normalerweise delegierte er solche Aufgaben, heute jedoch nicht. Sein Vater hatte ihm viel Nützliches beigebracht, und vor allem eine Lektion hatte er nie vergessen. Hinrichtungen waren Spektakel für die Lebenden. Sechshundert seiner besten Elitesoldaten hatten sich versammelt. Furchtlose Männer, die sich in einer Schlacht nach der anderen auf die gegnerischen Reihen gestürzt oder seine verwundbare Flanke pflichtbewusst verteidigt hatten. Ihnen war es zu verdanken, dass die unbesiegbaren makedonischen Phalangen Asien erobert hatten. Aber heute würde es keinen Kampf geben. Keiner der Männer trug seine Rüstung oder hatte seine Waffen bei sich. Stattdessen hatten sich die erschöpften Krieger in leichter Kleidung mit Kappen auf dem Kopf versammelt und sahen erwartungsvoll dem Kommenden entgegen. Auch Alexander beobachtete die Szene, doch mit ungewöhnlich müden Augen. Er war das Oberhaupt von Makedonien und Griechenland, der Herr Asiens und der Beherrscher Persiens. Manche nannten ihn den König der Welt, andere einen Gott. Einer seiner Generäle hatte einmal gesagt, Alexander sei der einzige Philosoph in Waffen, den man je gesehen habe. Aber er war auch ein Mensch. Und sein geliebter Hephaistion war tot. Dieser Mann war ihm alles gewesen - Vertrauter, Kommandant der Reiterei, Großwesir und Geliebter. Aristoteles hatte Alexander als Kind gelehrt, dass ein Freund ein zweites Ich sei, und genau das war Hephaistion für Alexander gewesen. Mit Belustigung erinnerte er sich daran, wie man seinen Freund einmal mit ihm verwechselt hatte. Der Irrtum war allen peinlich gewesen, doch Alexander hatte nur gelächelt und bemerkt, die Verwechslung sei ohne Bedeutung, da auch Hephaistion Alexander sei. Alexander stieg von seinem Pferd ab. Der Tag war sonnig und warm. Der am Vortag dräuende Frühlingsregen hatte sich wieder verzogen. Ob das ein Omen war? Vielleicht. Zwölf Jahre lang war er nach Osten marschiert und hatte Kleinasien, Persien, Ägypten und Teile Indiens erobert. Sein Ziel war nun, im Süden Arabien und im Westen Nordafrika, Sizilien und Iberien einzunehmen. Schon wurden Schiffe und Truppen zusammengezogen. Der Feldzug würde bald beginnen, aber erst musste er noch die Sache mit Hephaistions allzu frühem Tod regeln. Er schritt über die weiche Erde, und der frische Matsch blieb an seinen Sandalen kleben. Der rasch ausschreitende, hellhäutige kleine Mann mit der flinken Zunge trug an seinem kräftigen Körper die Narben zahlloser Wunden. Von seiner albanischen Mutter hatte er eine gerade Nase geerbt, ein kurzes Kinn und einen Mund, der unwillkürlich seine Gefühle verriet. Wie seine Soldaten war er frisch rasiert, sein blondes Haar war zerzaust und seine Augen -eins blaugrau, das andere braun - wachsam wie immer. Er bildete sich einiges auf seine Geduld ein, doch in letzter Zeit war es ihm zunehmend schwergefallen, seinen Zorn zu zügeln. Und allmählich gefiel es ihm, dass man ihn fürchtete. "Arzt", sagte er leise im Nähertreten. "Es heißt, die besten Propheten seien diejenigen, die die wahrsten Vorhersagen machten." Der Mann antwortete nicht. Wenigstens wusste er, was sich gehörte. "Der Satz stammt von Euripides. Aus einem seiner Stücke, das ich sehr mag. Aber von einem Propheten erwartet man mehr als das, meinst du nicht auch?" Er erwartete nicht, dass Glaukias, dessen Augen vor Entsetzen geweitet waren, ihm antworten würde. Glaukias' Angst war durchaus berechtigt. Denn gestern während des Regens hatten Pferde die Stämme zweier Palmen bis zum Boden heruntergezogen. Dort hatte man sie mit Stricken umwunden, die Enden zusammengebunden und sie an einer dritten Palme befestigt. Jetzt war der Arzt an den Armen in der Mitte des von den Bäumen gebildeten V festgebunden, und Alexander stand vor ihm und hielt ein Schwert in Händen. "Es war deine Pflicht, die wahrste Vorhersage zu machen", sagte er mit zusammengebisse Leseprobe