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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453533165
Sprache: Deutsch
Umfang: 512 S.
Format (T/L/B): 4.4 x 20.6 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das Mystery-Ereignis des Jahres! Europa Anfang des 19. Jahrhunderts: Während sich die Alte Welt von zahllosen Kriegen erholt, kündigen sich tiefgreifende Veränderungen an – die Menschheit steht an der Grenze zur Moderne. Aber noch sind die Traditionen stark und die starren Strukturen brechen nur langsam auf. In dieser Zeit des Wandels schickt sich eine uralte Bedrohung an, die Menschen in den Abgrund zu reißen. Denn in den Schatten der Welt hat etwas überlebt: die Werwölfe … • Christoph Hardebusch legt einen einzigartigen Roman vor, der den Mythos Werwölfe auf ganz neue Weise erzählt • Die Werwölfe ist nach Die Vampire die kongeniale Weiterführung der Bestseller Die Elfen, Die Zwerge und Die Trolle

Autorenportrait

Christoph Hardebusch, geboren 1974 in Lüdenscheid, studierte Anglistik und Medienwissenschaft in Marburg und arbeitete anschließend als Texter bei einer Werbeagentur. Sein großes Interesse an Fantasy und Geschichte führte ihn schließlich zum Schreiben. Seit dem großen Erfolg seiner Troll-Romane - »Die Trolle« wurden 2007 mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet - und der Sturmwelten-Saga ist er als freischaffender Autor tätig. Er lebt und arbeitet in Speyer.

Leseprobe

Der Schuss hallte durch die frostige Luft. Erdreich und Schnee wirbelten auf, als sich die Kugel gut f?nf Meter neben ihrem Ziel in den Boden bohrte. Fluchend griff der Sch?tze nach dem Pulverhorn. Das Tier hatte sich nicht bewegt. Nicht einmal, als kleine Steine und Erdbr?ckchen um es herum herabfielen. Unverwandt starrte es den Mann aus seinen hellen Augen an. Es h?e zusammenzucken sollen oder weglaufen, doch nichts dergleichen geschah. Ein Rabe kr?zte missbilligend in den Wipfeln der B?e, als empf?e auch er das Verhalten des Wolfs als unnat?rlich. Die K?e hatte die Finger des Sch?tzen steif und unbeweglich werden lassen. Die Handschuhe waren fingerlos, um das Nachladen und Bedienen der Flinte zu erleichtern. Jetzt, am fr?hen Morgen, da der k?hle Nebel wie ein zerschlissenes Leinentuch zwischen den B?en hing und die Sonne kaum mehr als ein schwaches Blinzeln ?ber dem Horizont war, erwiesen sich die Handschuhe als wenig n?tzlich. Dennoch lie?der Mann sich nicht beirren. Seine H?e f?hrten die bekannten Bewegungen aus, wie sie es schon Hunderte von Malen getan hatten. Der Wolf setzte sich in Bewegung. Langsam, fast gem?lich trottete er auf den Sch?tzen zu. Als der Mann dies bemerkte, fluchte er leise. Sein Atem bildete kleine Wolken in der Luft, die sich mit dem Pulverdampf vermischten, als wollten sie den Nebel verst?en und das wei? Gewebe vor dem anbrechenden Tag retten. Sorgf?ig verschloss er das Pulverhorn, nahm eine Kugel aus dem ledernen Beutel an seinem Gurt, lie?sie in die M?ndung fallen und zog den Ladestock aus seiner Halterung unter dem Lauf. Sein Blick wanderte zu seinem Ziel, das nun schneller auf ihn zulief. Hastig rammte der Mann die Kugel in den Lauf. Aus dem Augenwinkel sah er, dass der Wolf nun rannte. Ohne ein Schusspflaster einzusetzen, ging der Sch?tze in die Knie. Er streute das Z?ndkraut in die Pfanne, den Blick fest auf das Tier gerichtet. Es kam n?r, die Lefzen zur?ckgezogen, die Z?e gebleckt, den Blick aus seltsam klugen Augen immer noch unabl?ig auf den Sch?tzen gerichtet. Ein gro?r Wolf mit dichtem, fast schwarzem Pelz und nur wenigen wei?n Haaren um die Schnauze herum. Bei der Breite seiner Schultern und der Gr?? gewiss der Leitwolf eines Rudels; einer, den kein anderer Wolf so leicht herauszufordern wagte. Ihm w?rde nur Zeit f?r einen Schuss bleiben, und der Mann zwang sich, durchzuatmen, als er die Flinte an die Schulter legte. Alles in ihm schrie danach, zu feuern, den Wolf zu t?ten, zu erlegen, doch er hielt inne, beruhigte seine Gedanken, zielte sorgf?ig - und schoss erst dann. Der Einschlag warf das Tier herum, brachte es aus dem Tritt, und es geriet ins Straucheln. Ein sauberer Treffer, mitten in die Brust, ein glanzvoller Schuss, ein Blattschuss. Der Sch?tze l?elte nicht ohne Stolz. Doch der Wolf rappelte sich schnell wieder auf. Mit m?tigen S?en legte er die letzten Meter zur?ck. Die rechte Hand des Mannes fuhr zu dem Jagdmesser an seinem G?rtel, die andere hob er sch?tzend vor sein Gesicht. Der Aufprall schwerer schwarzer Pfoten schleuderte ihn zu Boden, die Flinte flog in hohem Bogen davon. Die gefrorene Erde trieb ihm die Luft aus den Lungen, Wurzeln und Steine bohrten sich schmerzhaft in seinen R?cken. Doch nichts war so f?rchterlich wie die F?e des Wolfs, die sich mit einem gierigen Knurren um seine Kehle schlossen. Die Schreie des Mannes erklangen noch lange im Wald. Erst als sich wieder Stille ?ber das Land legte, kr?zte der Rabe noch einmal. PROMETHEUS AREZZO, 1816 Es war eine dunkle und st?rmische Nacht." Nerv?s strich sich der junge Mann eine dunkle Locke aus der Stirn. "Die m?tigen Gipfel der Alpen waren in Wolken geh?llt und wirkten so d?ster und beklemmend, als tr?gen sie Leichengew?er." Mit jedem Wort, das er kraftvoll deklamierte, lie?seine Aufregung nach. Nicht einmal die Blicke seines Publikums, das sich in dem k?hlen Saal zusammengefunden hatte, st?rten ihn mehr. Vor wenigen Augenblicken noch hatte er geglaubt, nicht eine Silbe herausbringen zu k?nnen, Leseprobe
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