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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783462033762
Sprache: Deutsch
Umfang: 240 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 19 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Umstritten und verwegen: Die neue Stimme aus Polen In einer völlig neuen Sprache, die kreativ mit Regeln spielt, gelingt Dorota Maslowska ein ganz erstaunliches, zwischen poetisch und schmutzig, nostalgisch und rebellisch changierendes literarisches Porträt der Subkultur in einer heutigen polnischen Stadt. Erzählt wird die Geschichte von Andrzej, genannt der Starke, der von seiner Freundin verlassen wird und dies von seinen Freunden erfährt, während sich Polen auf einen neuen Krieg gegen Russland vorbereitet. Auf der Suche nach Speed lässt er sich mit verschiedenen Frauen ein, verliert seinen Hund, fährt ans Meer, wird verhaftet und verhört, kommt ins Krankenhaus. Dorota Maslowska landete mit ihrem Debüt einen überraschenden Bestsellererfolg. Wie Irvine Welsh, Mian Mian und Nick McDonell schreibt sie abseits des literarischen Mainstreams und fasziniert damit ein ganz neues Lesepublikum. Schneeweiß und Russenrot erscheint unter anderem in den USA, in Italien, Russland, Ungarn und Holland.

Autorenportrait

Dorota Maslowska wurde am 3. Juli 1983 in Wejherowo, Polen, geboren. Nach dem Abitur begann sie ein Psychologiestudium an der Universität Danzig, wechselte später jedoch zu Kulturwissenschaften in Warschau. 2004 wurde ihr erstes Kind geboren. Im Februar 2009 war die Schriftstellerin Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Sie lebt mit ihrer Tochter in Warschau. Werk Dorota Maslowska schrieb ihren ersten Roman Schneeweiß und Russenrot im Alter von 18 Jahren. Das Buch wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt und erschien unter anderem in den USA, in Italien, Russland, Ungarn und Holland. In ihrer Heimat Polen wurde es als literarische Sensation gefeiert und auch in Deutschland war der Roman ein großer Erfolg. Schneeweiß und Russenrot ist ein literarisches Porträt der Subkultur in einer modernen polnischen Stadt. Es erzählt die Geschichte von Andrzej, der, während sich Polen auf einen neuen Krieg gegen Russland vorbereitet, eine Odyssee durchlebt. Drei Jahre später folgte Die Reiherkönigin, für den sie 2005 die bedeutendste literarische Auszeichnung Polens, den Nike-Literaturpreis, bekam. Beide Romane wurden für's Theater adaptiert. Auszeichnungen 2006 Nike-Literaturpreis für Die Reiherkönigin2005 Deutscher Jugendliteraturpreis2002 Paszport Polityki, Preis der Wochenzeitung Polityka 2002 Preis 'Zlote Pióro Sopotu'2001 Preis der Zeitschrift Twój Styl im Wettbewerb Tagebücher Publikationen Romane/Prosa Schneeweiß und Russenrot, aus dem Polnischen von Olaf Kühl, Kiepenheuer & Witsch 2004. (OT: Wojna polskoruska pod flaga bialoczerwona, Lampa i Iskra Boza 2002) Die Reiherkönigin, aus dem Polnischen von Olaf Kühl, Kiepenheuer & Witsch 2007. (OT: Paw Królowej, Lampa i Iskra Boza 2005) Kochanie, zabilam nasze koty, Noir sur Blanc 2012. Liebling, ich habe die Katzen getötet, aus dem Polnischen von Olaf Kühl, Kiepenheuer & Witsch 2015. (OT: Kochanie, zabi?am nasze koty) Bühnenstücke Dwoje biednych Rumunów mówiacych po polsku, dt. Zwei arme Polnisch sprechende Rumänen 2006. Miedzy nami dobrze jest, dt. Wir kommen gut klar mit uns 2009. Kolumnensammlung - Dziennik z krainy pazlotka

Leseprobe

Der Orthopäde sagt mir, ich soll für die Zeit der Untersuchung rausgehen, worüber ich ziemlich stinkig werde, schließlich ist das doch meine Frau, oder vielleicht nicht. Ich gucke ihm genau ins Zentrum des Auges, mitten ins Weiße, das ziemlich blutunterlaufen ist, damit er weiß, er soll gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen, seine orthopädischen Kunststückchen da. Magda fleht mich wortlos an, ich soll ruhig sein, also beruhige ich mich einigermaßen. Weil höchstwahrscheinlich ist das doch dieser Kaliummangel im Muskel, der ihr so weh tut. Also warte ich und bin ruhig, auch wenn ich gut Lust hätte, das ganze Krankenhaus in Schutt und Arsch zu treten. Für diesen Orthopäderasten und andere Triebschweine, die hier amtieren, dafür, dass das solche steifleinenen Hoffürsten mit einem Stab in der Hand, mit einem Hörrohr sind, denn in Sachen, was meine Meinung angeht, bin ich überwiegend links. Ich bin eher gegen Steuern und fordere einen Staat ohne Steuern, wo meine Eltern sich nicht den Arsch aufreißen müssen, damit alle diese Kittelfürsten eine eigene Wohnung mit Telefonnummer haben, wo es doch anders ist. Was ich übrigens schon gesagt habe, dass die wirtschaftliche Situation im Land voll negativ ist, Staatstheater und ganz allgemein eine schwache Regierung. Aber wir kommen vom Thema ab, wo Magda gerade das Behandlungszimmer verlässt. Weiter hinkend. Aber gekämmt. Drauf geschissen, wer sie gekämmt hat. Das werde ich nicht ergründen, denn dieser Abend ist mit Stress schon randvoll. Sie sagt, ich soll sie mit ans Meer nehmen. Wie sie mit dieser Gangrän im Bein ans Meer fahren will, sage ich. Scheiße ganz normal, polnisch eben, sagt sie. Dann lässt sie, da auf dem Krankenhausflur kein Schwanz zu sehen ist, ein paar Krücken mitgehen. Ich sage, das ist nicht die Zeit fürs Meer.

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