Geteilte Kulturen

Eine Geschichte der tschechisch-jüdisch-deutschen Beziehungen in Prag (1918-1938), Veröffentlichungen des Collegium Carolinum 124, Herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum. Forschungsstelle für die böhmischen Länder

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783486712414
Sprache: Deutsch
Umfang: VIII, 430 S.
Format (T/L/B): 4.2 x 24 x 16.1 cm
Auflage: 1. Auflage 2012
Einband: Leinen

Beschreibung

Der Titel kann ab Januar 2013 über die Südost Verlags Service GmbH, Waldkirchen, bezogen werden. In der historischen Forschung wurden die heterogenen Stadtgesellschaften Ostmitteleuropas im 19. und frühen 20. Jahrhundert lange Zeit durch das Prisma eindeutig abgrenzbarer Nationalitäten bzw. ethnischer Gruppen betrachtet. Im Falle Prags wurde so ein einseitig auf Konflikt und/oder Symbiose konzentriertes Geschichtsnarrativ etabliert, das seine Ursprünge in zeitgenössischen Wahrnehmungsmustern der späten Habsburgermonarchie und der Ersten Tschechoslowakischen Republik hat. Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bilden jedoch nicht die postulierten Großkollektive. Vielmehr untersucht Ines Koeltzsch im Rahmen einer integrierten Stadtgeschichte, wie Pragerinnen und Prager vielfältiger nationaler, sprachlicher und kultureller Zugehörigkeiten in verschiedenen Handlungsräumen der Stadt kollektive Selbst- und Fremdzuschreibungen wahrnahmen und verhandelten. Am Beispiel der amtlichen Statistik, der Kommunalpolitik, der intellektuellen Öffentlichkeit und der Populärkultur gelingt es ihr, die Kontext- und Situationsabhängigkeit nationaler Identitätskonstruktionen in der Hauptstadt der als Nationalstaat konzipierten Tschechoslowakei herauszuarbeiten. Die Arbeit wurde 2011 mit dem Georg R. Schroubek-Dissertationspreis des Schroubek-Fonds Östliches Europa ausgezeichnet.

Autorenportrait

Ines Koeltzsch, geboren 1977, war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Zurzeit arbeitet sie als freie Historikerin in Prag.