Beschreibung
Milly und Charly besuchen Blaggard's, die Schule für den Gangsternachwuchs. Aber eigentlich möchten die beiden gar keine Gangster sein. Daher haben sie nun auch der Superschurkin Pecunia Badpenny schon mehrfach das Handwerk gelegt. Dadurch ist nicht nur der Ruf von Pecunia, sondern auch der der gesamten Familie Badpenny in der Gangsterszene ruiniert. Pecunia ersinnt nun mit ihren beiden Zwillingsbrüdern einen Plan, um sich an ihren Widersachern, Milly, Charly, dessen Hund Gruffel und Wolfie, ihrem ex-angestellten Roboterwolf, zu rächen.
Autorenportrait
Kate Wiseman entdeckte ihre Leidenschaft fürs Schreiben spät, aber rechtzeitig genug. Nachdem sie sich jahrelang mit unterschiedlichsten Jobs über Wasser gehalten hatte, begann sie, humorvolle Gedichte und Geschichten zu verfassen. Als die Texte länger und länger wurden und ihr dennoch die Ideen nicht ausgingen, wusste sie, dass es Zeit war, einen Roman zu schreiben - mit großem Erfolg: 'Gangster School' wurde bereits vor Erscheinen für bedeutende Kinderbuchpreise nominiert. Kate Wiseman lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und drei Katzen in England.
Leseprobe
Kapitel 1 'Du weißt schon, dass du gerade beklaut wirst, oder?'Charlie sah von dem Spiel auf, das auf seinem Handy lief. Vor ihm hatte sich ein dunkelhaariges Mädchen aufgebaut. Es schien ungefähr so alt zu sein wie er, also zwölf, hatte eine Hand energisch in die Hüfte gestemmt und schwang eine zusammengerollte Zeitschrift. Das Mädchen war hübsch auf eine Leg dich bloß nicht mit mir an-Art. Daran änderte auch nichts, dass es einen ganzen Kopf kleiner war als er.Die Zeitschrift war der Leitfaden von Blaggard's, erkannte Charlie. Darin stand alles, was man über seine neue Schule wissen musste. Charlie hatte in sein Exemplar kaum hineingesehen. Es musste noch zu Hause auf dem Küchentisch liegen.'Hä?' Charlie zog die Kopfhörer heraus, die sich dabei in seinen Haaren verfingen.'Verschwinde', rief das Mädchen, jedoch nicht zu ihm. Sie schoss an Charlie vorbei und schlug einer Sechsjährigen mit der Zeitschrift auf die Hand. Charlie hatte gar nicht mitbekommen, dass die Kleine sich hinter ihn geschlichen hatte. Sie zog die Hand von Charlies Laptoptasche zurück, starrte beide zornig an und stapfte enttäuscht davon. Dann lief sie zu ihren Eltern, die das Geschehen mit gespanntem Lächeln verfolgt hatten. 'Ein guter Versuch', hörte Charlie den Vater sagen, 'ich bin stolz auf dich. Aus dir wird mal eine große Diebin.' Die Kleine streckte Charlie die Zunge heraus, dann versteckte sie sich hinter den Beinen ihrer Mutter.'Mann! Danke.' Charlie lächelte seiner Retterin zu. 'Ich sollte wohl besser auf meine Sachen aufpassen.''Klar. Das ist Blaggard's, schon vergessen? Und noch was.' Das Mädchen hielt ihm den Leitfaden hin. 'Das solltest du lesen, bevor die Schule beginnt. Und dein Hund auch.'Charlie sah sie verständnislos an, daher blätterte das Mädchen das Heft auf. 'Ist dir klar, dass er nicht mit rein darf? Hier steht es: Die Haltung von Haustieren in Blaggard's ist strengstens untersagt. Meisterverbrecher sind herzlose Einzelgänger und vermeiden es, flauschige Kätzchen zu knuddeln. So jagt man niemandem Angst ein.'Charlie blickte den Hund an, der ihm am Bein zu kleben schien. Er hatte lockiges, helles Fell und roch, freundlich ausgedrückt, ziemlich streng. Das Tier wimmerte leise und wandte den Blick keinen Moment von Charlies Gesicht ab. 'Klar. Das weißt du ganz genau, Gruffel, oder? Auch wenn du nicht besonders froh darüber bist.''Gruffel? Toller Name. ist er ein Pudel?' Das Mädchen besah sich den Hund.'Nein. Er ist ein, äh, so genau weiß ich das gar nicht.' Charlie runzelte nachdenklich die Stirn und betrachtete sein Haustier. 'Könnte eine Mischung aus Spaniel und Beagle sein.''Ein Spangle also! Das erklärt seine Flecken. Ein gefleckter Pudel kam mir gleich komisch vor.'Es folgte ein kurzes Schweigen, während beide den Hund musterten. 'Er hat eigentlich gar keine Flecken. Er ist ganz weiß. Das ist Matsch. hoffe ich.'Das Mädchen rümpfte die Nase. Charlie wedelte mit der Hand vorm Gesicht. Dann mussten beide lachen. 'Es tut mir leid, dass er so übel riecht. Aber das ist eine lange Geschichte', sagte Charlie.'Vielleicht erzählst du sie mir mal irgendwann', lächelte sie. 'Ich bin Milly.''Klar, vielleicht', gab er zurück. 'Ich bin Charlie. Und das da drüben sind meine Eltern.'Er zeigte auf eine zierliche Frau in einem edlen, weißen Kostüm und ihren viel größeren Ehemann, der ebenso fein und makellos gekleidet war. Sie standen in einer Gruppe Erwachsener vor dem großen Doppeltor.Dem herrschaftlichen Eingang zu Blaggard's.Auf den ersten Blick sah das Tor aus wie aufgerichtete metallene Spaghetti, aber wenn man genauer hinschaute, erkannte man darin Formen. Zähnefletschende Bärenköpfe ragten aus Blättern giftigen Efeus hervor. Was sich darum rankte, sah nach kunstvoll gestalteten Brennnesseln aus.Eine Glocke auf dem Schulgelände läutete und das Tor begann, sich summend zu öffnen.Neun Uhr.Die Gespräche verstummten und aller Augen richteten sich auf das Tor. Als der letzte Glockenschlag verklang, erschien eine hochgewachsene Frau in eine
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