Beschreibung
Hemingways beste Kurzgeschichten in neuer Übersetzung. Ein alter Mann flüchtet vor der Nacht und der Einsamkeit in ein gut beleuchtetes, sauberes Café. In einem Kinderzimmer wartet ein kleiner Junge einen ganzen Tag lang auf den Tod. In einem Krankenhaus wird ein Radio zum Tor der Welt, und in der afrikanischen Steppe kämpft ein Mann gegen die Angst vor dem Löwen und um seine Ehre. Hemingways Protagonisten sind so verletzlich wie stark, scheren sich wenig um Konventionen, sind einsam, aber nie allein. Sie sind stolze Versehrte, die immer Haltung bewahren, auch im Angesicht des Todes. Diese Edition mit Neuübersetzungen von Werner Schmitz folgt in ihrer Auswahl der amerikanischen Ausgabe von 1961. Jede der zehn Erzählungen ist eine präzise Miniaturaufnahme voller Gleichmut und stiller Komik. Große, existentielle Fragen liegen in der Luft, ohne dass sie direkt gestellt werden. Mit seiner klaren, verknappten Sprache und seinen lebensnahen Stoffen schuf Hemingway einen vollkommen neuen Ton des Erzählens. Die kurze Dialoge etwa lassen die Abgründe der Figuren erahnen, es gilt Hemingways Eisberg-Theorie: Nur zehn Prozent einer Geschichte sollten sichtbar sein.
Autorenportrait
Ernest Hemingway, geboren 1899 in Oak Park, Illinois, gilt als einer der einflussreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. In den zwanziger Jahren lebte er als Reporter in Paris, später in Florida und auf Kuba; er nahm auf Seiten der Republikaner am Spanischen Bürgerkrieg teil, war Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg. 1953 erhielt er den Pulitzer-Preis, 1954 den Nobelpreis für Literatur. Hemingway schied nach schwerer Krankheit 1961 freiwillig aus dem Leben.
Leseprobe
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