Erzählen von den Heiden

Annäherungen an das Andere in den Chanson de geste-Adaptationen Loher und Maller und Herzog Herpin, Philologische Studien und Quellen (PhSt) 261

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783503174799
Sprache: Deutsch
Umfang: 330 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 21.1 x 15 cm
Auflage: 1. Auflage 2017
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Wie können literarische Texte in den 1430er-Jahren von den Heiden und dem Heidnischen erzählen? Anhand der beiden frühneuhochdeutschen Prosaepen Loher und Maller und Herzog Herpin lotet die Studie Möglichkeiten und Grenzen des Sprechens vom Anderen aus. Die Heiden werden in den kulturwissenschaftlichen und narratologischen Analysen in ihrer Funktionalität sowohl für die erzählte Handlung als auch für die Weltdeutung der Rezipienten erkennbar: Nur wenige Jahre vor der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 entwerfen beide Texte geradezu utopische Bilder von den Heiden, die stärker als in den kanonisierten Chanson de geste-Adaptationen dem historischen Islam angenähert werden und sich zugleich in all ihren Kämpfen mit den christlichen Protagonisten als unterlegen erweisen. Vor dem Hintergrund einer zu ihrer Entstehungszeit bereits über 300 Jahre währenden Phase produktiver Chanson de geste-Rezeption nehmen die beiden Prosaepen Topoi und Muster des Erzählens von den Heiden auf und aktualisieren sie entsprechend ihrem eigenen Erzählinteresse. Das Erzählen von den Heiden entpuppt sich dabei als eine Strategie des Erzählens vom Eigenen.

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