Beschreibung
Wirksame Medikamente, medizinisch-technische Entwicklungen und eine höhere Lebe- erwartung - diese Errungenschaften unserer Zivilisation sind daran beteiligt, dass ch- nische Krankheit und ein häufig über Jahrzehnte währendes Leben mit der Erkrankung zunehmend mehr Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg betreffen. Die Frage nach der Bewältigung einer dauerhaften Erkrankung besitzt dadurch eine große persönliche und gesellschaftliche Relevanz. Eine Krankheit kann auf verschiedene Weise in das bisherige Leben einbrechen und den zukünftigen Lebensverlauf beeinflussen. Bisherige und zukünftige Lebensentwürfe und Sinngebungen können dabei zur Disposition stehen. Der Alltag mit der Erkrankung muss bewältigt werden. Die Beziehungen im Privatleben und im Arbeitsbereich werden von der Erkrankung beeinflusst und müssen nun unter Bezugnahme auf die Krankheit und den mit ihr im Zusammenhang stehenden Veränderungen gestaltet werden. Zugleich verlangen die Individualisierungs- und Globalisierungsprozesse und die damit verbundenen gesellscha- lichen Entwicklungen vom Einzelnen auf der einen Seite lebenslaufbezogene Planungen und auf der anderen Seite die nötige Flexibilität, um sich immer wieder an veränderte - dingungen in der Gesellschaft anpassen zu können.
Autorenportrait
Simone Pfeffer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg.
Inhalt
Chronische Krankheit und Gesellschaft - Auseinandersetzung mit dem Sinnbegriff - Konkretisierung der Fragestellung - Stand der Forschung zur Krankheitsbewältigung - Untersuchungsansatz und Forschungsprozess - Reflexion über die eigene Rolle und forschungsethische Gesichtspunkte - Empirische Ergebnisse - Falldarstellung und Fallvergleich - Quervergleich - Typologie
Schlagzeile
Verarbeitung des Einbruchs chronischer Krankheit in der Biographie>