Beschreibung
Haltung zeigen, abholen, hinschauen: Die kirchliche Sprache verdient das Prädikat scheinheilig. So sozialpädagogisch-psychologisch ihre Tonlage auch anmutet, in Wirklichkeit basiert sie auf Vermeidung und Vertuschung. Kirchensprech negiert tendenziell alles, was wehtut: Hierarchien und Konflikte werden so schlichtweg verdrängt. Der offizielle Duktus ist moralisierend, weder die Sprache der Arbeiterschaft noch die der intellektuellen Elite findet sich wieder. Schonungslos, aber in Sorge um das Verschwinden der Kirchen zeigen Feddersen und Gessler, wie ausgeblutet der Jargon der Kirche inzwischen ist.
Autorenportrait
Philipp Gessler, Jahrgang 1967, war viele Jahre Redakteur der "taz - die tageszeitung" und von "Deutschlandfunk Kultur". Seit 2017 ist er Redakteur von "zeitzeichen". Er ist Autor der Bücher "Der neue Antisemitismus. Hinter den Kulissen der Normalität" (2004) und "Wolfgang Huber. Ein Leben für Protestantismus und Politik" (2012).
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