Beschreibung
Die moderne Arbeitswelt ist unübersichtlich, sie gleicht einem Puzzle. Die These vom 'Ende der Arbeit' gehört jedenfalls der Vergangenheit an; vielmehr dominiert die Perspektive einer 'flexibilisierten Arbeitsgesellschaft', an der immer mehr Menschen teilhaben. Hatten wir in Deutschland bis gestern noch zu wenige Arbeitsplätze für zu viele Menschen, scheint es heute eher umgekehrt zu sein. Die Verteilung der Arbeit zwischen Männern und Frauen ist im Wandel. Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel verändern die Arbeitsplätze und das deutsche Sozial- und Wirtschaftsmodell. Die Industriearbeit schwindet, immer mehr Beschäftigte arbeiten im Dienstleistungssektor. Homeoffice und 4-Tage-Woche verändern etablierte Arbeitsregime. Hohe Arbeitsbelastung und Löhne, die die Inflation kaum ausgleichen, führen zu politischer Unzufriedenheit. Arbeit ist weiterhin die Quelle von Wertschöpfung und individueller Sinnkonstruktion, aber auch der erste Ort gesellschaftlicher Integration; so lässt sich die Zuwanderung dringend benötigter Arbeitskräfte nur über deren gute Integration in den Arbeitsmarkt bewältigen. 50 Beiträge ausgewiesener Expert:innen geben in diesem Buch in acht Kapiteln - Arbeit und Sozialstaat, Migration, Arbeitsmarkt und Tarifpolitik, Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen, Bildung und Qualifikation, Gesundheit, Digitalisierung, ökologische Transformation - Antworten auf die Fragen, wie die Arbeit der Gegenwart organisiert ist, welche Bedeutung sie in unserem Leben und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt spielt und wie die Arbeitsbedingungen so verbessert werden können, dass sie den Ansprüchen an eine gute Arbeit genügen.
Autorenportrait
Anke Hassel ist Professorin für Public Policy an der Hertie School of Governance in Berlin. Von 2016 bis 2019 war sie Wissenschaftliche Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) bei der Hans-Böckler-Stiftung, dem Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Wolfgang Schroeder ist Professor für das politische System der Bundesrepublik Deutschland an der Universität Kassel und Fellow am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in der Abteilung 'Demokratie und Demokratisierung'. Von 2009 bis 2014 war er Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familien des Landes Brandenburg; er gehört der Grundwertekommission der SPD an.
Schlagzeile
Was wissen wir über den Wandel der Arbeit? Welche Themen müssen neu diskutiert werden?>