Beschreibung
Der kenianische Schriftsteller Ngugi wa Thiongo zählt zu den wichtigsten Erzählern Afrikas. Sein Roman Herr der Krähen ist der Afrikaroman des 21. Jahrhunderts, eine sehr amüsante Satire auf den Prototypen des afrikanischen Despoten. In Aburiria soll das 'Marching to Heaven' entstehen, ein gigantisches Bauwerk, das Himmel und Erde verbindet. Der Herrscher von Aburiria will sich damit ein monumentales Denkmal setzen. Besonders seine Minister Machokali und Sikiokuu wollen vom Ruhm profitieren und buckeln darum umso ergebener. Als der Herrscher in die USA reist, um bei der Global Bank Geld für den Bau zu leihen, wird er von einer mysteriösen Krankheit überrascht, er bläht sich wie ein Ballon auf und hängt seither unter der Zimmerdecke. Kein Arzt kann ihm helfen, nur der Herr der Krähen, der über Zauberkräfte verfügt und als Heiler und Wahrsager zu Ruhm gelangt.
Autorenportrait
Ngugi wa Thiong'o wurde 1938 als Sohn einer traditionellen Bauernfamilie in Kenia geboren. Nach dem Besuch einer Missionsschule studierte er am Makerere University College in Kampala, Uganda, und an der University of Leeds in Großbritannien. 1977 wurde er wegen eines Theaterstücks in Kenia verhaftet und ohne Anklage für ein Jahr inhaftiert. 1982 musste er sein Heimatland verlassen, ging zunächst ins Exil nach London und schließlich in die USA. Mit seinem umfangreichen Romanwerk und seinen politischen Essays zählt er heute zu den bedeutendsten Schriftstellern Afrikas. 2019 wurde er mit dem Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. Ngugi wa Thiong'o lebt in Kalifornien, wo er an der University of California in Irvine lehrt.
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