Beschreibung
Als Programmschrift eines revolutionären Konservatismus wurde dieses Buch bei seinem ersten Erscheinen im Jahr 1951 verstanden, oder auch als 'Brevier für den geistig-politischen Partisanen'. Neben den Arbeiter und den Unbekannten Soldaten stellte Jünger eine dritte Modellgestalt, den Waldgänger, der im Unterschied zu den beiden anderen dem Jetzt und Hier angehört. Der Wald ist der Ort des Widerstands, wo neue Formen der Freiheit aufgeboten werden gegen neue Formen der Macht.Jüngers Werk zum ersten Mal im Paperback
Autorenportrait
Ernst Jünger, am 29. März 1895 in Heidelberg geboren. 1901-1912 Schüler in Hannover, Schwarzenberg, Braunschweig u. a. 1913 Flucht in die Fremdenlegion, nach sechs Wochen auf Intervention des Vaters entlassen 1914-1918 Kriegsfreiwilliger 1918 Verleihung des Ordens 'Pour le Mérite'. 1919-1923 Dienst in der Reichswehr. Veröffentlichung seines Erstlings 'In Stahlgewittern'. Studium in Leipzig, 1927 Übersiedlung nach Berlin. Mitarbeit an politischen und literarischen Zeitschriften. 1936-1938 Reisen nach Brasilien und Marokko. 'Afrikanische Spiele' und 'Das Abenteuerliche Herz'. Übersiedlung nach Überlingen. 1939-1941 im Stab des Militärbefehlshabers Frankreich. 1944 Rückkehr Jüngers aus Paris nach Kirchhorst. 1946-1947 'Der Friede'. 1950 Übersiedlung nach Wilflingen. 1965 Abschluß der zehnbändigen 'Werke'. 1966-1981 Reisen. Schiller-Gedächtnispreis. 1982 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt/Main.1988 Mit Bundeskanzler Kohl bei den Feierlichkeiten des 25. Jahrestags des Deutsch-Französischen Vertrags. 1993 Mitterrand und Kohl in Wilflingen. 1998 Ernst Jünger stirbt in Riedlingen.
Leseprobe
Der Waldgang Der Waldgang - es ist keine Idylle, die sich hinter dem Titel verbirgt. Der Leser muß sich vielmehr auf einen bedenklichen Ausflug gefaßt machen, der nicht nur über vorgebahnte Pfade, sondern auch über die Grenzen der Betrachtung hinausführen wird. Es handelt sich um eine Kernfrage unserer Zeit, das heißt, um eine Frage, die auf alle Fälle Gefährdung mit sich bringt. Wir reden ja viel von Fragen, ähnlich wie unsere Väter und Großväter das schon getan haben. Inzwischen hat sich freilich bedeutend verändert, was man in diesem Sinne eine Frage nennt. Sind wir uns dessen schon bewußt genug? Noch sind die Zeiten kaum vergangen, in denen man solche Fragen als große Rätsel, etwa als Welträtsel, auffaßte, und zwar mit einem Optimismus, der sich ihre Lösung zutraute. Andere Fragen galten eher als praktische Probleme, wie die Frauenfrage oder die soziale Frage überhaupt. Auch diese Probleme hielt man für lösbar, wenngleich weniger durch Forschung als durch Entwicklung der Gesellschaft zu neuen Ordnungen. Inzwischen ist die soziale Frage auf weiten Gebieten unseres Planeten gelöst worden. Die klassenlose Gesellschaft hat sie so entwickelt, daß sie eher zu einem Teil der Außenpolitik geworden ist. Natürlich heißt das nicht, daß damit die Fragen überhaupt verschwinden, wie man im ersten Eifer glaubte - es treten vielmehr andere und noch brennendere auf. Mit einer solchen beschäftigen wir uns hier. Leseprobe
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Jüngers Werk zum ersten Mal im Paperback>
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