Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,5, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Sprache: Deutsch, Abstract: Pisaschock, Ganztagsschulen, Turboabitur, Entrümpelung der Lehrpläne, Reform der Bildungsinhalte - solche Schlagzeilen, die sich beliebig fortsetzen lassen, zeigen, welche Grundsatzfragen heutzutage im Mittelpunkt der bildungspolitischen Diskussion stehen. Ist unser Schulsystem in der Lage, Kinder und Jugendliche so auszubilden, dass sie den steigenden Anforderungen unserer modernen Gesellschaft gerecht werden, dass sie sich in der immer komplexer werdenden globalisierten Welt zurecht finden, dass sie sich selbst verwirklichen, aber auch zum Wohle der Gemeinschaft beitragen können? Schule allein kann das sicher nicht leisten, aber neben bzw. gemeinsam mit den Eltern die hierfür nötigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensweisen zugrunde legen. Anfangs des 20. Jahrhunderts stellte sich Alexander Sutherland Neill eine andere Grundsatzfrage, nämlich die, ob das seiner Meinung nach von Disziplin und Autorität geprägte Schul- und Bildungssystem reformiert werden müsste, hin zu einer Schule, die von Freiheit, Selbstbestimmung und Liebe gekennzeichnet ist. Ich hatte damals schon viele Jahre an gewöhnlichen Schulen unterrichtet, so dass ich die Methoden solcher Schulen gut kannte. Ich wusste, dass sie falsch waren. Sie waren falsch, weil sie von der Vorstellung Erwachsener ausgingen, was ein Kind sein und wie es lernen soll. Um seine Theorien und Vorstellungen von einer antiautoritären Erziehung in die Tat umzusetzen, gründete A. S. Neill 1921 die Internatsschule Summerhill (schon der Name suggeriert hier ein Gefühl von unbeschwerter Freiheit im Gegensatz zu dem von Zwang und Autorität bestimmten bestehenden Schulsystem), um den Schülern durch eine gewaltfreie Erziehung zu einem glücklichen Dasein zu verhelfen. 1965 erscheint unter dem Titel Erziehung in Summerhill ein Buch von A. S. Neill, das aber als Ladenhüter zunächst in den Regalen liegen blieb. Erst als der Rowohlt Taschenbuch Verlag das Manuskript 1969 unter dem Titel Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung veröffentlichte, wurde daraus ein Bestseller, der den Nerv der Zeit genau traf, zur studentischen Revolte und den ihr zugrunde liegenden Hoffnungen auf gesamtgesellschaftliche Veränderungen. Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren Wer zweimal mit derselben pennt, gehört zum Establishment