Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Der spanische Maler Francisco José de Goya y Lucientes lebte von 1746 bis 1828. Eine Zeit, in der sich Spanien im Befreiungskrieg gegen Napoleon befand und die Ideen der Aufklärung nach dem Tod des aufgeklärten Königs Karls III. in eine schwere Krise geraten waren. Es fanden also sowohl politisch als auch gesellschaftlich große Umbrüche zu Goyas Lebzeiten statt. In seinen Werken verarbeitete der Künstler immer wieder die Eindrücke seines krisengebeutelten Landes, unter anderem in seinen berühmten Caprichos. Die Produktion des Capricho Zyklus musste er allerdings bald wieder einstellen. Auch die Gemälde Die Nackte Maja (Abb. 1) und Die Bekleidete Maja (Abb. 2) beschäftigte die Kritiker schon zu Goyas Lebzeiten und die Inquisition sah sich gezwungen, die Gemälde wegen einer gewissen Anstößigkeit jahrelang wegzuschließen. Goyas Werke weckten also schon damals wie heute noch reges Interesse in der Öffentlichkeit. In meiner Hausarbeit werde ich versuchen darzustellen, wie Goya die Majas und sein zweites Capricho (Abb. 3) konzipiert hat, ob er damit an traditionelle Darstellungstechniken anschließt oder etwas völlig Neues geschaffen hat. Außerdem soll gezeigt werden, wie viele ambigue Elemente die Majas ausmachen und was damit erreicht werden kann. Es soll geklärt werden, ob Goya in seinen Darstellungen lediglich ein Vertreter seiner Zeit war oder ob es ihm gelang, das vorherrschende Gesellschafts- und damit auch Frauenbild durch innovative Veranschaulichungen zu hinterfragen. Die Nackte und die Bekleidete Maja sind so vielschichtig und ambivalent, dass es mir in meiner Hausarbeit lediglich gelingen wird, einen kleinen Teil des Bedeutungsgehaltes der Werke zu beleuchten. Allerdings stellt eben gerade die Ambiguität das Qualitätsmerkmal der Gemälde dar und macht sie unendlich interpretierbar.
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