Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 1,7, Freie Universität Berlin (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: Soziolinguistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Foreigner Talk (FT) bezeichnet eine Art der Kommunikation, bei der Muttersprachler (MS) durch grammatische und/oder paralinguistische Änderungen ihre Sprechweise gegenüber Nichtmuttersprachlern anpassen. Auch Veränderungen im Diskursverhalten allein oder in Verbindung mit den zuvor genannten Merkmalen zeichnen den FT aus. [...]Dieses breite Begriffsspektrum lässt zunächst Unsicherheit in Bezug auf die sprachwissenschaftliche Einordnung des Foreigner Talks aufkommen: Was hat der FT mit Pidginsprachen zu tun? Ist der FT ein Register oder gar eine eigenständige Sprachvarietät, wie die Bezeichnung Xenolekt es nahelegt? [...] Eine weitere Hürde, das Wesen des Foreigner Talks zu verstehen, stellen die widersprüchlichen Ansichten und Ergebnisse der Wissenschaftler dar. Uneinigkeit bestand bzw. besteht in der Forschungsliteratur vor allem zu folgenden Fragestellungen: Ist der FT ein Auslöser für Pidginsprachen? Verwenden MS den FT zur Kommunikationsförderung oder zielen sie hingegen auf die Diskriminierung des Nichtmuttersprachlers ab? Inwieweit beeinflusst der FT den (ungesteuerten) Zweitspracherwerb? Selbst bei der Definition des Phänomens stößt man auf unterschiedliche Beschreibungen. Einige Autoren unterscheiden beispielsweise zwischen grammatischem und ungrammatischem FT, wie Bradford Arthur et al., welche ersteren als Foreigner Register von letzterem abgrenzen. [...]Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick der Entwicklung innerhalb der FT-Forschung vor allem hinsichtlich seines Zusammenhangs mit Pidginsprachen und seiner Registereinordnung zu geben. Um ein umfassendes Verständnis vom Phänomen des Foreigner Talks zu ermöglichen, werden im Anschluss daran seine ihm innewohnende Variation sowie seine Merkmale erläutert. Im empirischen Teil soll anhand von drei Gesprächen zwischen verschiedenen deutschen Muttersprachlern und einem italienischen Nichtmuttersprachler (NMS) aufgezeigt werden, das FT nicht zwangsläufig ungrammatisch sein muss, wodurch sich eventuell auch Rückschlüsse auf seine oben angesprochenen soziolinguistischen Funktionen ziehen lassen.
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