Beschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Niederlandistik (Literatur, Sprache, Kultur), Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Niederländische Philologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Literatur über den Holocaust wird bis heute in den verschiedensten Sprachen und Gattungen herausgegeben. Autoren sowohl jüdischer, als auch nicht jüdischer Herkunft, Zeitzeugen und auch Angehörige der zweiten und inzwischen dritten Generation, sie alle stellen sich vor die Frage nach den literarischen Ausdrucksmöglichkeiten, die das Unfassbare erzählerisch wiedergeben könnten. Jeder Autor wählt den von ihm als gesellschaftlich am wirksamsten erachteten Weg, um die Wiederholung der Katastrophe zu verhindern. Nicht zuletzt wird diese Wahl von der Zeit beeinflusst, in der die einzelnen Werke entstehen. So unterschiedlich die Vorgehensweisen auch sein mögen, so gilt es lange Zeit als Tabu, die Stilmittel der Komik, der Groteske oder des Schwarzen Humors zu verwenden. Vor allem die deutschsprachigen Beiträge aus den vierziger und fünfziger Jahren, sind von einer tiefen und sinnsuchenden Betroffenheit geprägt. Man versucht dadurch, das Geschehene im Gedächtnis aufrecht zu erhalten und Bewusstsein zu schaffen. Diese einseitige Gestaltungsart lässt jedoch konstruierte und nicht glaubwürdige Judenfiguren entstehen, die die Antithese zu dem antisemitischen Hetzbild darstellen. Die literarische Kanonisierung des Juden lässt genauso wenig ein normales Verhältnis zum Judentum zu wie die Verfolgung in der Nazi-Zeit. Die Frage nach der angemessenen Darstellung, muss jeder Autor für sich beantworten. [.]
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