Beschreibung
'Und plötzlich - unser Pulk bog gerade von der Ziolkowskistraße auf die kleine Allee ab, die hinterm Hochhausblock der Newtonstraße zum Keplerplatz fu¨hrte -, da war mir, als ob etwas abfiel von meinem Herzen, nicht unbedingt ein Stein, aber etwas anderes Schweres, nennt es Last oder nennt es einen schwarzen Vogel oder nennt es ein dunkles Gebirge. Ich nahm einen tiefen Zug von der eiskalten Luft, und sie fuhr mir wie ein Messer in die Lunge. Ich wusste: Fu¨r die nächsten paar Augenblicke wu¨rde es nur noch Gegenwart fu¨r mich geben. Sonst nichts. Kein Vor und Zuru¨ck, keine Vergangenheit, keine Zukunft. Es gab nur ein paar aufgestylte Jugendliche in schwarzen Klamotten, die betrunken und lärmend durch diese letzte Polarnacht liefen, die u¨ber unseren Stern hereingebrochen war, und ich war einer von ihnen. Es war schön, nicht alleine zu sein.'
Autorenportrait
André Kubiczek, 1969 geboren, lebt in Berlin. 2002 erschien sein hochgelobter Roman 'Junge Talente', 2003 'Die Guten und die Bösen'. 2007 wurde André Kubiczek mit dem Candide-Preis ausgezeichnet. 'Skizze eines Sommers' (2016) stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschienen 'Komm in den totgesagten Park und schau' (2018), 'Straße der Jugend' (2020) und 'Der perfekte Kuss' (2022).
Leseprobe
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Schlagzeile
'André Kubiczek, der Salinger des deutschen Ostens.' Literarische Welt>
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