Wilhelm Hauff, der vielseitige und umtriebige Autor, der nur 25 Jahre alt wurde, hat ein mehrbändiges Werk hinterlassen, von dem heute fast nur noch die Märchen bekannt sind, deren anhaltender Erfolg durchaus mit der Popularität der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen zu vergleichen ist. Was sie auszeichnet, ist die Verbindung von kühnem Fabulieren und spannender Handlung, poetischer Freiheit und liebenswürdigem Humor. Ursprünglich in Form eines "Märchenalmanachs für Söhne und Töchter gebildeter Stände" erschienen, schließen sich seitdem der Hauffschen "Karawane" immer neue Leserschichten an. "In einem schönen, fernen Reiche, von welchem die Sage lebt, daß die Sonne in seinen ewig grünen Gärten niemals untergehe, herrschte von Anfang an bis heute die Königin Phantasie. Mit vollen Händen spendet diese, seit vielen Jahrhunderten, die Fülle des Segens über die Ihrigen und war geliebt, verehrt von allen, die sie kannten." Wilhelm Hauff, Einleitung zum Märchen-Almanach auf das Jahr 1826 Der kleine Muck mit seinen Zauberpantoffeln, die komischen Abenteuer eines Kalifen und seines Großwesirs oder der beklemmende Tausch des lebendigen Herzens gegen einen Stein - Hauffs Geschichten finden immer wieder den Weg zu Kindern und Erwachsenen. Wie die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ist ihre Popularität ungebrochen. Sie selbst verwandeln sich unaufhörlich und bleiben als Kinderbuch, Film oder Comic ewig jung. Ihre Gestalten sind treue Begleiter auf dem Weg ins Reich der Phantasie.

Autorenportrait

Wilhelm Hauff (1802-1827) ist neben Andersen der bedeutendste Märchenerzähler der Spätromantik. Seine Gedichte, Novellen, Erzählungen und Kunstmärchen entstanden in sehr kurzer Zeit. Hauff starb, nur 25 Jahre jung, in Stuttgart. Der kleine Muck gehört zu den beliebtesten Figuren aus dem orientalischen Märchenzyklus "Die Karawane".