Beschreibung
Wilhelm Ostwalds Autobiographie "Lebenslinien", erschienen 1926/27 in drei Bänden im Verlag Velhagen und Klasing, ist heute nur in wenigen Bibliotheken komplett erhalten. Im Jahr 2003, zum 150sten Geburtstag des 1932 verstorbenen Nobelpreisträgers für Chemie (1909), veranstaltet die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig diese kommentierte Neuauflage, unter Verwendung der von Ostwald noch selbst vorgenommenen Korrekturen. Ostwalds Arbeiten haben außer in der Chemie auch in vielen anderen Wissenschaftszweigen Spuren hinterlassen. Darüber hinaus malte er und entwickelte eine eigene Theorie über die Schönheit. Diese Vielseitigkeit hatte dabei durchaus ihren Preis, wie sich an den vielfältigen Etiketten ablesen läßt, die Mitstreiter und Gegner mit seinem Namen verbanden: "Vater der physikalischen Chemie", "roter Geheimrat", "Zerstörer der Farbunschuld", "führender Farbpionier Europas", "energetischer Idealist und Wirrkopf", "Monistenpapst", "Metaphilosoph der zweiten industriellen Revolution", "Wiederbegründer der Naturphilosophie", um nur einige zu nennen. Ostwald hat das nicht beeinflußt. "Es gibt nichts Sinnloseres und Ermüdenderes als die Betrachtung von Dingen, an die man keine Fragen zu stellen hat", war einer seiner Grundsätze. Wie Ostwald sich selbst sah und welche Ziele er verfolgte, wird am deutlichsten in seiner Selbstbiografie "Lebenslinien". Sie enthält neben der Selbstdarstellung umfangreiches Material zur Wissenschaft und zur deutschen und internationalen Kultur sowie zu deren Repräsentanten an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und ist damit für wissenschafts- und kulturgeschichtlich Interessierte ein inhaltsreicher Lesestoff.
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