Beschreibung
Viele gefährdete und gesetzlich geschützte Offenlandbiotoptypen benötigen ganz oder teilweise entweder eine dauerhafte extensive, meist landwirtschaftliche Nutzung oder sind von einem dauerhaften Management abhängig. Entsprechend ergibt sich sowohl eine Gefährdung durch Nutzungsintensivierung als auch durch Nutzungsaufgabe. Mittlerweile liegen vielfältige Erfahrungen im Hinblick auf das Management großflächiger Offenlandbiotope vor. In kleinparzellierten Landschaften, wie sie besonders in den Mittelgebirgen und hier vor allem in Gebieten mit Realerbteilung anzutreffen sind, steht die Entwicklung solcher Ansätze erst am Anfang. Auf der anderen Seite besteht hier auf Grund des rasanten Landschaftswandels ein besonderer Handlungsbedarf. Um die verschiedenen Facetten dieser Thematik zu beleuchten und geeignete Lösungsansätze zu identifizieren, veranstaltete das BfN in der Zeit vom 8. bis 10. November 2010 auf der Insel Vilm eine Fachtagung mit dem Titel Schutz und Management von wertvollen Offenlandbiotopen in kleinparzellierten Landschaften. Die Ergebnisse dieser Veranstaltung werden in dem vorliegenden Tagungsband dokumentiert. Im Ergebnis zeigt sich, dass es für diese Problemlage viele sinnvolle Ansätze, aber keine Patentlösungen gibt. Dabei ist auch deutlich geworden, dass neben dem Management im konkreten Einzelfall eine Reihe externer Faktoren wirksam werden, die nur durch politische Entscheidungen beeinflusst werden können. Hierzu zählen z.B. die Regelungen der EU-Agrarpolitik, die durch die Förderung von erneuerbaren Energien entstehenden Flächenkonkurrenzen und die verwaltungsmäßigen Vorgaben. Insgesamt ergeben die vorgestellten Erfahrungsberichte und Diskussionen jedoch ein vielfältiges Bündel konkreter Vorschläge sowohl für die Praxis als auch für die Politikberatung.