Beschreibung
Für den österreichischen Dichter Hugo von Hofmannsthal war Rudolf Kassner (1873-1959) der 'bedeutendste Kulturschriftsteller der deutschen Literatur', für Rainer Maria Rilke 'vielleicht der Wichtigste von allen Schreibenden und Aussprechenden'. Tatsächlich war Kassner, den ausgedehnte Reisen um den halben Erdball geführt hatten, ein Erzähler, der aus einem profunden kulturgeschichtlichem Wissen schöpfte, ein Kulturphilosoph, Essayist und Aphoristiker, der seinen Leser an seinen anschaulichen Denkvorgängen teilnehmen läßt. Ihm, der u.a. Platon, Gogol, Puschkin und André Gide übersetzt hat, ist es gelungen, in seinem Werk eine seltene Einheit von Denken und Sprechen, von Form und Idee, von Ausdruck und Ethik zu vermitteln. Die Beiträge der vorliegenden Aufsatzsammlung gehen zurück auf eine Münchner Tagung und schaffen mit unterschiedlichsten Fragestellungen die Möglichkeit einer intensiven Wiederbegegnung mit diesem bedeutenden Denker; sie bieten einen umfassenden Einblick in sein Schaffen.
Autorenportrait
Gerhard Neumann, geb. 1934, Studium der Germanistik und Romanistik. Professor für Neuere Deutsche Literatur an den Universitäten Freiburg, Bonn, Erlangen und München. Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. zu Kafka, Goethe und Lichtenberg, zur Poetik, Methodik und Editionswissenschaft.