Beschreibung
Schwedens Krimistar Nr. 1 trifft auf den amerikanischen ''King of Thrills''
Eine Mordserie erschüttert Europa: Junge Pärchen werden getötet; dann arrangieren die Täter die Leichen kunstvoll und verschicken Postkarten an ausgewählte Journalisten ...
Seit seine Tochter in den Flitterwochen brutal ermordet wurde, ist Jacob Kanon wie besessen davon, die Täter zu fassen. Unterstützt wird er dabei von Dessie Larsson, einer attraktiven Reporterin aus Stockholm, die erst kürzlich eine Postkarte mit den grausigen Details eines ähnlichen Verbrechens erhielt. Schon bald glauben Dessie und Jacob, die Täter zu kennen. Doch noch während die Zwillinge Silvia und Malcolm Rudolph verhört werden, geschehen weitere Morde nach ähnlichem Muster. Einen entscheidenden Hinweis erhält Jacob erst, als er auf ein düsteres Kapitel im Leben der Zwillinge stößt. Und gemeinsam mit Dessie dringt er in eine bizarre Welt voller Gewaltfantasien vor ...
Starkstrom-Spannung garantiert: Mord in Rom ... Berlin ... Stockholm ...
Leseprobe
Paris, Frankreich »Wie klein«, sagte die Engländerin enttäuscht. Mac Rudolph lachte, legte der Frau den Arm um den Hals und ließ seine Hand auf ihre Brust fallen. Sie trug keinen BH. »Öl auf Leinwand«, sagte er. »Siebenundsiebzig mal dreiundfünfzig Zentimeter. Eigentlich sollte es im Speisesaal des florentinischen Kaufmanns Francesco del Giocondo hängen, aber Leonardo da Vinci wurde nicht rechtzeitig fertig.« Er spürte, wie ihre Brustwarzen unter dem Stoff steif wurden. Sylvia Rudolph glitt auf die andere Seite der englischen Frau und hakte sich bei ihr ein. »Sie hieß nicht Mona Lisa, sondern lediglich Lisa. Mona ist die italienische Koseform von Madonna, also Frau.« Sie wurden von der Menge weitergeschoben. Der Mann der Engländerin landete hinter Sylvia und wurde gegen sie gedrückt. »Hat sonst noch jemand Durst?«, fragte er. Sylvia und Mac wechselten einen schnellen Blick. Sie befanden sich im Erdgeschoss des Denon-Flügels im Louvre, im Salle des Etats. An der Wand vor ihnen hing, hinter entspiegeltem Panzerglas, das berühmteste Porträt der Welt, und der Kerl dachte an Bier? »Du hast Recht«, sagte Mac und ließ seine Hand auf den Rücken der Engländerin gleiten. »Es ist klein. Francesco del Giocondo kann keinen sehr großen Speisesaal gehabt haben.« Er lächelte ihren Mann an. »Und du hast auch Recht. Es ist Zeit für Champagner.« Sie verließen das Gebäude über die modernen Treppen Richtung Porte des Lions und traten hinaus in den Pariser Frühsommerabend. Sylvia sog die berauschende Duftmischung aus Abgasen, Flusswasser und frisch ergrünten Laubbäumen ein und lachte laut auf. »Ach«, sagte sie und umarmte die junge Frau, »ich bin so froh, dass wir euch getroffen haben. Flitterwochen in allen Ehren, aber man muss ja auch etwas von der Welt sehen. Habt ihr euch schon Notre-Dame angeschaut?« »Wir sind heute Morgen angekommen«, sagte der Engländer knapp. »Wir haben kaum Zeit gehabt, etwas zu essen.« »Daran müssen wir sofort etwas ändern«, sagte Mac. »Wir kennen ein super Restaurant unten am Seineufer.« »NotreDame ist fantastisch«, sagte Sylvia. »Eine der ersten gotischen Kathedralen Frankreichs. Du wirst die Südrose lieben.« Sylvia küsste die Engländerin auf die Wange. Sie überquerten den Fluss über die Pont d'Arcole, passierten die Kathedrale, und im selben Augenblick, als sie den Kai betraten, begann jemand auf einem Akkordeon melancholische Musik zu spielen. »Schlagt zu«, sagte Mac und hielt die Tür zum Bistro auf. »Ihr seid eingeladen.« Sie bekamen einen Tisch für vier mit Blick auf den Fluss. Die untergehende Sonne färbte die Häuser rundherum blutrot. Ein Flussschiff fuhr vorüber, und der Akkordeonspieler stimmte eine fröhlichere Melodie an. Nach der zweiten Flasche Wein taute auch der missgelaunte Engländer auf. Sylvia registrierte seine Blicke und knöpfte ihre dünne Bluse einen Knopf weiter auf. Sie bemerkte, wie seine Frau Mac musterte, sein hellblondes Haar, den honigfarbenen Teint, die mädchenhaften Augenwimpern und seine muskulösen Oberarme. »Was war das für ein zauberhafter Tag«, sagte Sylvia, als Mac die Rechnung bezahlte und sie sich den Rucksack aufsetzte. »Ich muss eine Erinnerung an diesen Abend haben.« Mac seufzte theatralisch und schlug die Hand vor die Stirn. Sylvia schmiegte sich an ihn und zwitscherte: »Ich glaube, Dior in der Montaigne hat noch geöffnet.« »Das kann teuer werden«, stöhnte Mac. Die Engländer lachten laut. Sie nahmen ein Taxi in die Avenue Montaigne. Mac und Sylvia kauften nichts, doch der Engländer zückte seine Kreditkarte und erwarb einen abstoßend hässlichen Seidenschal für seine frischgebackene Ehefrau. Mac investierte lieber in zwei gekühlte Flaschen Moet & Chandon in einer Weinhandlung gleich nebenan. Draußen auf der Straße zog er einen Joint hervor, zündete ihn an und reichte ihn der Engländerin. Sylvia schlang ihre Arme um die Hüften des Mannes und blickte ihm tief in die Augen. »Diese Flaschen«, sagte sie, »will ich mit dir trinken. In eurem Zimmer.«
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