Beschreibung
Er konnte noch nie Nein sagen, der Hauskobold in der alten Villa. Nicht, wenn Ratte und Kröte mit ihm Karten spielen wollten, und auch nicht, wenn eine klatschnasse Fee vor seiner Haustür steht und um Nachtquartier bittet. Dabei weiß er, dass das Feenvolk listig, tückisch und der Zauberkunst mächtig ist, und fürchtet sich schrecklich. Und doch sitzt die Fee nun in seiner Stube und erzählt, woher sie kommt. Herzergreifend und spannend erzählt sie, eine lange, lange Geschichte. So bleibt sie von Nacht zu Nacht, um weiterzuerzählen, ohne dass je ein Ende abzusehen wäre. Und täglich kämpft der Kobold gegen seine Angst und seine Faszination Paul Biegel hat mit diesem Buch ein veritables Nachtstück mit Gänsehaut- faktor geschaffen, zugleich aber herzenswarm, humorvoll bis zur Groteske und andvoll mit tiefster Lebensweisheit. 1993 erhielt er für dieses Meisterwerk den Goldenen Griffel.
Autorenportrait
Paul Biegel (1925 - 2006) gehört mit Tonke Dragt, Thea Beckman und Annie M.G. Schmidt zu den ganz Großen der niederländischen Kinderliteratur. Er verfasste über 50 Bücher, sein Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter mehrfach mit dem begehrten Silbernen und Goldenen Griffel.
Leseprobe
Da stand ein schwacher Schein vor dem Kobold, wie von einem Glühwürmchen, aber was da stand, war ganz anders und größer als ein Glühwürmchen, es schien die Gestalt eines Mädchens zu sein, gerade so klein wie der Kobold, gekleidet in Fetzen, die klatschnass um ihren Körper klebten, bloße Füße darunter und ein kleines bleiches Gesicht darüber, voller tropfender Haarsträhnen. Ihr Gesicht schimmerte ein bisschen, es leuchtete, ein schwacher Schein, ähnlich wie ein Lächeln Der Kobold hatte sich der Gestalt gegenüber- gesetzt und betrachtete sie neugierig. 'Du scheinst wohl eine beinah ertrunkene Fee zu sein', sagte er. 'Bin ich auch', antwortete sie.