Symbolhaltige Naturlandschaften und Naturwahrzeichen in historischen Siedlungsregionen mit Deutschen im östlichen Europa

Ausgewählte Aspekte, Schriftenreihe des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa 14, Schriftenreihe des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa 14

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783830929451
Sprache: Deutsch
Umfang: 260 S., mit zahlreichen, teils farbigen Abbildunge
Format (T/L/B): 1.5 x 21 x 15 cm
Auflage: 1. Auflage 2014
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Bestimmte Naturlandschaften haben Wahrzeichencharakter. Sie können zu gleichsam sprichwörtlichen, unter den Betroffenen umstandslos wiedererkennbaren Denominationen werden, die in ihrem Assoziationshof einschneidende, über Generationen hinweg gültige Lebenserfahrungen versammeln: Aufbruch und Ankunft, Einwanderung und Auswanderung, Deportation und Vertreibung, Pilgerziel und Projektion transzendierender Hoffnung. So symbolisiert, um wenige Beispiele zu nennen, etwa das Kaukasusgebirge mit dem biblischen Berg Ararat eine auch chiliastisch motivierte Auswanderung von Württemberger pietistischen Gemeinden nach Georgien, Armenien und Aserbaidschan; die Steppe "Baragan" benennt einen Vorstellungskomplex aus Deportation, Isolation und der Kargheit als Schrecknis der Natur, nicht nur für die betroffenen Banater Deutschen, sondern auch für die Aromunen in Rumänien; das Naherholungsgebiet "Junger Wald" bei Sibiu/Hermannstadt markiert zunächst ein Symbol für stadtbürgerliche Emanzipation und ihr Selbstbewusstsein; bestimmte Wallfahrtswege und -orte stehen für ein Erlösungsversprechen gerade gegen die Gefahren der Naturwelt; bestimmte Aspekte der Mittleren Donau-Landschaft bieten und prägen ästhetische Bilder von erinnerten Arbeitsweisen und Lebensformen. Einige grundsätzliche Bemerkungen zur Idee von Naturschutz- und Wildniskonzepten der Moderne ergänzen den Band.

Autorenportrait

Michael Prosser-Schell, Apl. Prof. Dr. phil., geb. 1960. Studium der Volkskunde, Geschichte, Linguistik, Literaturwissenschaft in Freiburg und Würzburg. Promotion 1991, danach Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Volkskunde der Universität Regensburg. 2002 Habilitation. 1998-2004 Lehrtätigkeit an den Universitäten Regensburg, Würzburg, Bamberg, Erlangen-Nürnberg. Seit 2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Johannes-Künzig-Institut für ostdeutsche Volkskunde und Lehrbeauftragter am Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie der Universität Freiburg; seit 2008 Außerplanmäßige Professur ebendort. Veröffentlichungen im Arbeitsbereich des Johannes-Künzig-Instituts, u.a. auch zur Erzählforschung, Festforschung, zur Kulturgeschichte des Badewesens, Interkulturalität im Mittleren Donauraum. Mitherausgeber des "Jahrbuchs für deutsche und osteuropäische Volkskunde" (seit 2005). Mitglied u.a. in der Kommission für deutsche und osteuropäische Volkskunde (seit 2004), im Alemannischen Institut (seit 2006) und der Ungarischen Volkskundlichen Gesellschaft [Magyar Néprajzi Társaság] (seit 2009).