Beschreibung
Zum ersten Todestag von Thomas Kling am 1. April 2006 ''Jeder Greis, der stirbt, heißt es in Afrika, ist eine brennende Bibliothek", hat der Dichter Thomas Kling einmal geschrieben. Greis? Thomas Kling wurde 47 Jahre alt. Aber die Bibliothek, die brennt. Hier ist ein Bild- und Sprachspeicher gestorben, ein Historiker, ein Medienbewanderter und Menschenkenner wie nur wenige. Sein unbestechlicher Blick, sein Scharfsinn, seine Bildmächtigkeit: Fortan werden wir uns an sein Werk halten müssen, an den kompakten Präsenzbestand von knapp zwanzig Gedichtbänden, Essaysammlungen, Editionen, Künstlerbüchern, Übertragungen, und Tonträgern mit Auftrittsaufzeichnungen aus fünfundzwanzig Jahren - ein Werk, das Thomas Klings Dichterkollege Marcel Beyer und sein langjähriger Lektor Christian Döring in ''Gesammelte Gedichte" erstmals zusammenhängend bergen. Thomas Klings Stimme ist verstummt, aber es gibt den Echoraum seines Werkes. Und da ist wenig - lässt sich jetzt schon sagen - an europäischer Dichtung der Gegenwart, was auf derselben Regalhöhe steht.
Autorenportrait
Thomas Kling (1957 - 2005) lebte in Düsseldorf, Wien, Finnland und viele Jahre in Köln. Zuletzt wohnte er auf der Raketenstation Hombroich in der Nähe von Neuss. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 1990 das Rolf-Dieter-Brinkmann- Stipendium der Stadt Köln, 1993 den ersten Else-Lasker-Schüler- Preis für Dichtung und 2001 den ersten Ernst-Jandl-Preis. 2005 wurde ihm der d-lit-Preis der Stadtsparkasse Düsseldorf zuerkannt. Von ihm erschienen erprobung herzstärkender mittel. gedichte (1986), geschmacksverstärker. gedichte 1985-1988 (1989), brennstabm. gedichte (1991), nacht. sicht. gerät. gedichte (1993), morsch. gedichte (1996), Itinerar (1997), catull: das haar der berenice (1997), wolkenstein. mobilisierun''. ein monolog (zusammen mit Ute Langanky, 1997) und gelände. camouflage (zusammen mit Ute Langanky, 1998). Zuletzt erschienen bei DuMont Fernhandel. Gedichte, mit CD (1999), Botenstoffe (2001), Sprachspeicher. 200 Gedichte auf deutsch vom achten bis zum zwanzigsten Jahrhundert (2001) und Sondagen. Gedichte, mit CD (2002), Interview mit Karl- Heinz Müller, in der Reihe "Unerzählte Kunstgeschichte des Rheinlandes" (2004) und Auswertung der Flugdaten.(2005).
Inhalt
Bücher bei DuMont : Sprachspeicher Fernhandel Botenstoffe Sondagen Auswertung der Flugdaten Gesammelte Gedichte
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