Beschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung:In Hinblick auf das familiäre Zusammenleben gab es in den letzten Jahrzehnten eine Reihe tief greifender Veränderungen der soziokulturellen Rahmenbedingungen. Zahl und Vielfalt nichtehelicher Beziehungen haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und traditionelle Rollenvorstellung haben sich hin zu einem Ideal von Egalität und Gleichberechtigung innerhalb einer Partnerschaft gewandelt. Dadurch verändert sich auch die Idee der Familie. Familien werden heutzutage weniger als Organisation von Rollenzuweisungen (Mutter/Vater, Eltern/Kinder), sondern als Ort, an welchem Gefühle von hoher Bedeutung sind und die Persönlichkeit sich entwickeln kann, angesehen. Dies hat tief greifende Konsequenzen für das Verständnis von Elternschaft im Allgemeinen sowie Vaterschaft im Speziellen. Wenn traditionelle Konzepte von Beziehung und Partnerschaft einem Großteil der heutigen Beziehungen nicht mehr entsprechen, kann ein Verständnis von Vaterschaft, welches wesentlich in diesen Konzepten verankert ist, nur noch bedingt als angemessen angesehen werden. Hinzu kommt, dass über ein Drittel der Männer bezüglich der Fragen, was Männlichkeit bedeutet und wie man sich als Mann zu verhalten habe, ungeklärt und unsicher ist. Sie lehnen die traditionelle Männerrolle zwar ab, haben jedoch für sich noch keine annehmbare Vorstellung von Männlichkeit entwickelt. Zusätzlich haben sich nicht nur die Vorstellungen von Familie und Männlichkeit geändert. Auch Kinder werden heute aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Sie werden zunehmend als eigenständige Persönlichkeiten angesehen, welche schon früh über eine Vielzahl von Fähigkeiten verfügen sowie ein Recht auf Bildung und körperliche Unversehrtheit haben. Die Pluralisierung möglicher Familien- und Rollenmodelle einerseits und das größere Bewusstsein der Bedürfnisse und Komplexität des Kindes anderseits erschweren vielen Männern die Übernahme der eigenen Vaterrolle, da sie nicht wissen, was von ihnen erwartet wird und auf welche Art sie für ihr Kind Bedeutung erlangen. Zum Teil wird diesbezüglich sogar von einer Krise der Vaterschaft gesprochen, da die selbstverständliche traditionelle Vaterschaft so nicht mehr existiert, eine neue pädagogische Rolle sich aber noch nicht etabliert hat.Die Absicht, Vater-Kind-Beziehungen besser zu verstehen, um Orientierungspunkte für die Etablierung neuer Vaterschaftskonzepte zu haben, mag einer der Gründe für die Zunahme der Väterforschung in den letzten []
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