Beschreibung
Peter Handke und Thomas Bernhard werden häufig in einem Atemzug genannt, um die außerordentliche Qualität der österreichischen Literatur der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu bezeichnen. Sie stehen, wie andere Dioskuren auch - man denke nur an Frisch und Dürrenmatt oder Musil und Broch - für ein persönlich oft angespanntes Verhältnis, das zu Lebzeiten durch Zuträger und öffentliche Einmischungen zusätzlichen Verzerrungen und Veränderungen ausgesetzt war beziehungsweise ist.Ohne diese biografische Seite auszublenden versucht Karl Wagner, die prinzipiell antagonistische Konzeption von Kunst und Künstler bei Handke und Bernhard herauszuarbeiten, die beiden Autoren je andere Schreibmöglichkeiten und Wirkungspotenziale eröffnet hat. Der Gegensatz als kreatives Potenzial schließt dann auch nicht aus, dass sich im Werk der beiden streitbaren und umstrittenen Autoren thematische Affinitäten (Staatskritik), verwandte Konstellationen und Figuren finden lassen; ihr spezifisches Verhältnis zur literarischen Tradition (vor allem zu Adalbert Stifter) verdeutlicht, dass damit mehr ins Spiel kommt als persönliche Vorlieben: nämlich eine Facette der 'Ära Bernhard' (Handke).
Autorenportrait
Karl Wagner, geboren 1950 in Steyr. Studierte Germanistik und Anglistik in Wien. Seit 2003 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Zuletzt: 'Robert Walser: Der Gehülfe. Text und Kommentar' (2010), 'Weiter im Blues. Studien und Texte zu Peter Handke' (2010). (Mit-)Hrsg. von 'Moderne Erzähltheorie' (2002); 'Schaulust' (2005), 'Peter Handke. Poesie der Ränder' (2006), 'Robert Walsers >Ferne Nähe<' (2. Aufl. 2008). Im Picus Verlag veröffentlichte er die Wiener Vorlesung 'Er war sicher der Begabteste von uns allen. Bernhard, Handke und die österreichische Literatur'.
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