Beschreibung
Eigentlich wäre alles ganz einfach. Wir werden immer produktiver, können Güter und Sachdienstleistungen in immer kürzerer Zeit produzieren und erbringen. Deshalb bleiben mehr Zeit und mehr Ressourcen für all das, was sich nicht rationalisieren lässt (oder was wir nicht rationalisieren wollen). Dazu gehört Bildung, Freizeit, Kultur. Dazu gehört prominent auch die Care Arbeit, gehören personenbezogene Dienstleistungen, Reproduktionsarbeit.Doch sind wir mit einem Paradoxon konfrontiert, das die kapitalistische Gesellschaft in verschiedenen Spielarten durchzieht: Hohe Rationalität ist gepaart mit hoher Irrationalität. Einerseits wird alles rationalen Zwecken unterworfen: Effizienter, schneller, besser. Andererseits erleben wir auf gesamtökonomischer Ebene grobe irrationale Verwerfungen. Was im Sinne der Einzelunternehmung rational erscheint - z.B. die Kosten zu senken oder Umweltprobleme ignorieren, wirkt gesamthaft fatal: Die einen - diejenigen ohne Arbeit - haben viel Zeit, die andern erleiden steigenden Arbeitsdruck. Umweltverschmutzung. Ungleichheiten.Der Zwang, Cash zu mehren, führt in immer schnelleren Rhythmen zum Crash. Care - die Sorge, das sich Kümmern - wird immer mehr zum grossen Gegenentwurf gegenüber der Verwertung von allem und von jedem unter dem Diktat des Kapitals.www.denknetz-online.ch
Autorenportrait
Mit Beiträgen u.a. von Lisa Haller, Ulrike Knobloch, Autorinnengruppe Feministische Ökonomie, Fachgruppe Politische Ökonomie, Mascha Madörin, Tove Soiland, Bettina Dauwalder, Mauro Moretto, Christine Michel, Nikos Panayotopoulos, Andreas Rieger, Vania Alleva, Pascal Pfister, Hans Baumann, Beat Ringer, Peter Samol, Gabriele Winker