Heimliche Leser in der DDR

Kontrolle und Verbreitung unerlaubter Literatur

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783861534945
Sprache: Deutsch
Umfang: 408 S., 63 s/w Fotos
Format (T/L/B): 3.3 x 23.6 x 16.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Auf abenteuerliche Weise versuchten DDR-Bürger, an Literatur heranzukommen, die im Lande ausgegrenzt oder verboten war. Dabei ging es nicht nur um Bücher von Biermann, Bahro oder Orwell, sondern auch um Versandhauskataloge, Zeitschriften und Erotika. Bei den Schmuggelgeschichten aus dem "Leseland" erfährt man, wie 4000 Broschüren in die Hohlräume eines Kleinbusses passen und wie man Bücher am besten in der Toilette eines Eisenbahnwaggons verstecken konnte. Zugleich geht es um die unwiderstehliche Anziehungskraft von Giftschränken in Bibliotheken und den Diebstahl von Westliteratur auf der Leipziger Buchmesse. Im vorliegenden Band berichten Bücherschmuggler und ehemalige Zolloffiziere, Dissidenten und Postkontrolleure der Stasi über ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit unerlaubter Literatur. Buchwissenschaftler geben nach eingehenden Aktenanalysen und Zeitzeugenbefragungen überraschende Einblicke in eine Welt leidenschaftlicher Leser.

Autorenportrait

Jahrgang 1954, 1973 Abitur, anschließend NVA, Studium der Geschichte in Berlin, 1976 wegen Protest gegen die Biermann-Ausbürgerung exmatrikuliert, zur Bewährung Arbeit in der Produktion; 1978-81 wieder Studium, anschließend Historiker an der Akademie der Wissenschaften; 1986 SED; Januar 1990 Parteiaustritt und Mitbegründer der Unabhängigen Sozialistischen Partei, April 1990 Mitglied im Neuen Forum, September 1990-93 Bundessprecher des Neuen Forum; arbeitet seit 2007 als Forschungsprojektleiter in der Abteilung Bildung und Forschung der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU).