Beschreibung
1965 zog Günter Grass für die SPD in den Bundestagswahlkampf. Im katholisch-konservativen Cloppenburg, wo Bundeswirtschaftsminister Kurt Schmücker für die CDU zuletzt 81,3 Prozent geholt hatte, warnten die Christdemokraten, Grass wolle »Krawall und Radau«. Es war jedoch die Junge Union, die für Krawall und Radau sorgte. In der mit 4000 Besuchern überfüllten Münsterlandhalle wurde Grass niedergeschrieen, mit Eiern beworfen und als »Onanisten-Herold« verunglimpft. Nur unter Polizeischutz und mit vielen Unterbrechungen konnte er die Rede zu Ende bringen. Es war eine der ersten gewaltsam gestörten Wahlveranstaltung der jungen Bundesrepublik.Der Originalmitschnitt vom 14. September 1965 ist jetzt im Archiv des Berliner Journalisten Peter Brinkmann wieder aufgetaucht. In einer redigitalisierten Fassung von Radio Bremen wird dieses historische Zeitdokument nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Autorenportrait
Jahrgang 1956; Studium der Germanistik und Sozialwissenschaften in Göttingen; 1983 Promotion; 1983/84 Volontariat bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung; 1984-86 Hörfunkredakteur beim Norddeutschen Rundfunk; seit 1986 Redakteur bei Radio Bremen; ARD-Hörfunkkorrespondent in Washington und London sowie Chef vom Dienst im 2001 neu gegründeten Nordwestradio (RB/NDR).
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