Negative Diskriminierung

Jugendrevolten in den Pariser Banlieues

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868542011
Sprache: Deutsch
Umfang: 122 S.
Format (T/L/B): 1 x 21.6 x 14.3 cm
Auflage: 1. Auflage 2009
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Robert Castel untersucht anhand der Jugendunruhen die Stigmatisierungs- und Deklassierungsmechanismen, die Migranten zu »Bürgern zweiter Klasse« machen, sowie die neuen Formen von Prekarität und Ausgliederung, die daraus resultieren. Die Mehrzahl der heute in Frankreich lebenden Menschen mit Migrationshintergrund sind nicht nur besonders stark von Arbeitslosigkeit, Beschäftigungsunsicherheit, Armut und schlechten Wohnverhältnissen betroffen, sondern potentielle Opfer fremdenfeindlicher oder rassistischer Angriffe. Sie alle leben in einer Gesellschaft, die negative Diskriminierung offiziell verbietet und gleichzeitig massiv praktiziert. Als junge Franzosen in den Pariser Banlieues Barrikaden errichteten und Autos in Brand setzten, musste die Öffentlichkeit erkennen, dass diesen Jugendlichen die politischen und sozialen Bürgerrechte vorenthalten werden. Robert Castel fordert, die Benachteiligung durch positive Diskriminierungsmaßnahmen wie Bildungsförderungsgesetze oder auch eine veränderte Stadtpolitik abzubauen, um die Zukunft der sich transformierenden Gesellschaft zu sichern.

Autorenportrait

Robert Castel war einer der einflussreichsten Soziologen Frankreichs mit hohem internationalem Renommee. In den 1960er Jahren arbeitete er mit Pierre Bourdieu und orientierte sich an der Schule Michel Foucaults. Robert Castel starb am 12. März 2013 im Alter von 79 Jahren.